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Mord und Totschlag sinkt, Sexualdelikte steigen an

Polizeipräsident Volkwer Kluwe stellte die Kriminalstatistik aus 2017 vor.

Region.

Die Zahl der Sexualstraftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover ist deutlich angestiegen. Das berichtete Polizeipräsident Volker Kluwe heute bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2017. Damit wurde der sinkenden Trend der Vorjahre beendet. Die Zahlen sollen um 199 Taten auf 786 Vorfälle angestiegen sein, das entspricht einem Anstieg von fast 34 Prozent.

Grund für den deutlichen Anstieg ist in den Augen von Kluwe der neue Paragraph im Strafgesetzbuch: In diesem werden nun auch sexuelle Belästigungen als Sexualstraftaten geahndet. "Vorher wurden solche Vorfälle als Beleidigung auf sexueller Basis. Insoweit handelt es sich nicht um einen Fallzahlenanstieg, sondern diese Sachverhalte werden nunmehr richtigerweise im Bereich der Sexualstraftaten gezählt werden", konstatiert Kluwe. „Mit der Ende 2016 in Kraft getretenen, grundlegenden Reform des Sexualstrafrechts ist nun endlich die sexuelle Belästigung als solche unter Strafe gestellt worden.", so der Behördenleiter. Steigerungen in den Deliktsfeldern Vergewaltigung und sexuelle Nötigung von 148 auf 155 Fälle sowie der Verbreitung pornografischer Erzeugnisse von 102 auf 162 stehen 2017 Rückgänge beim Kindesmissbrauch auf 111 sowie dem sexuellen Missbrauch von Jugendlichen auf elf und dem sexuellen Missbrauch Widerstandsunfähiger auf null entgegen.

Ebenfalls gab es Rückgänge im Bereich der Tötungsdelikte. Mord und Totschlag sollen die bearbeiteten Vorfälle um zwölf Taten auf 46 gesunken sein. 2017 flossen 38 versuchte Tötungsdelikte, sieben Mordversuche weniger als im Vorjahr, und acht vollendete Taten, darunter fünf Morde, in die Kriminalstatistik ein. 2016 lagen die Zahlen bei 47 versuchten und elf vollendeten Tötungsdelikten.

Die Fallzahlen im Bereich Körperverletzung haben sich um 691 auf 11.098 Taten reduziert. Dabei sollen leichte aber auch schwere und gefährliche Körperverletzungen zurückgegangen sein, wie Kluwe mitteilte. 2017 flossen 7.979 leichte und 2.641 schwere und gefährliche Körperverletzungen in die Statistik ein. Die Aufklärungsquote liegt in diesem Bereich bei 89,17 Prozent.

Die Kriminalstatistik ist als PDF-Datei unter diesem Artikel zu finden.