Anzeige
Anzeige
Anzeige

Mobile Visite am Klinikum Gehrden gestartet

Mobil und vernetzt: Pflegekraft Nadine Fauth am digitalen Pflegewagen im KRH Klinikum Robert Koch Gehrden. Foto: KRH.

Gehrden.

GroĂźe Schritte in Richtung Digitalisierung im KRH Klinikum Robert Koch Gehrden: Die mobile Visite ist gestartet! Die bislang noch auf den Stationen und in der Aufnahme eingesetzten Papierakten fĂĽr jeden Patienten werden abgeschafft und der mobile Visitenwagen mit PC wird direkt an die digitale Patientenkurve im SAP angeschlossen. In Gehrden werden damit als zweitem Standort nach dem Klinikum Siloah die Weichen fĂĽr die digitale Zukunft gestellt.

Die Mobile Visite bringt viele Vorteile mit sich, vor allem eine Verfügbarkeit der aktuellen Daten an allen Arbeitsplätzen. Zudem können Aufträge für Diagnostik und Therapie vor Ort bei der Visite am Patientenbett über den mobilen PC erstellt werden – dies spart Zeit und gibt Sicherheit, denn so ist jeder Auftrag direkt erfasst.

Auch die Medikamente des Patienten können direkt angepasst werden: Veränderte Dosierungen, zusätzliche Arzneien anordnen oder Medikamente absetzen – alles wird direkt eingegeben und steht online bereit, so dass alle behandelnden Ärzte und Pflegekräfte in Echtzeit den aktuellen Status der Behandlung abrufen können. Klassische Risiken, wie die unleserliche Handschrift in den Patientenakten, gehören so der Vergangenheit an. Und letztlich wird auch die Abrechnung der medizinischen Leistungen mit den Krankenkassen entscheidend vereinfacht

In einem Kick-Off am vergangenen Freitag stellte Projektleiter Martin Meywirth vor Ort die wichtigsten Funktionen der zukünftigen digitalen Patientenakte vor. In den kommenden Monaten werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schrittweise in die verschiedenen Elemente eingeführt. Meywirth betont den Umstieg in mehreren Phasen: „Im ersten Schritt stellen wir mit dem Patientenprofil zunächst nur auf die digitale Eingabe von Vitalwerten, Anordnungen und Verlaufsdokumentationen um, um den Mitarbeitenden den Umstieg von Papier auf den PC zu erleichtern.“

Bereits im November soll dann mit dem ergebnisorientierten Pflegeassessment (ePA) und der begleitenden Leistungserfassung von Pflegeleistungen (LEP) die nächste Stufe erklommen werden. Aufgrund der guten Einbindung von Pflegekräften aus Gehrden in die Konzeption und der weiten Verbreitung von ePA und LEP ist die Projektgruppe zuversichtlich, auch diese Herausforderung ohne große Schwierigkeiten zu meistern.

Bei allen Vorteilen, die digitale Patientenakte bietet – ihre Einführung ist ein Kraftakt. Marit Neels, Qualitätsmanagementbeauftrage in Gehrden, koordiniert als Leitung des Teilprojektes den RollOut vor Ort. Keine leichte Aufgabe für sie und ihr Projektteam: Die Infrastruktur vor Ort muss stehen, die Schulungen für über 500 Mitarbeitende muss koordiniert werden, während parallel der klinische Betrieb so normal wie möglich weiterläuft und auch andere Projekte wie die Neubauplanung und das „patientenorientierte Krankenhaus“ an den Ressourcen zerren. Neels nimmt es gelassen: „Die Herausforderung, das Projekt in doch recht kurzer Zeit gut zu realisieren, ist für alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hoch. Aber dennoch freuen wir uns auf die Weiterentwicklung und die Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung bietet. Wir schätzen die sich daraus ergebenden Chancen und den Nutzen für unseren Standort als sehr hoch ein.“

Bis Mitte 2020 wird das Projekt im KRH Klinikum Robert Koch Gehrden vollständig umgesetzt sein – parallel startet auch schon die Umstellung an weiteren Standorten des KRH.