Gehrden / Berlin.
Erst wenige Monate ist es her, dass die Theater-AG des Gehrdener Matthias-Claudius-Gymnasiums (MCG) diesen Sommer das viel beachtete und hoch gelobte Stück „Napola“ aufgeführt hat. Beeindruckt von der Inszenierung und dem Engagement der Schüler hatte der hiesige SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch direkt im Anschluss an die damalige Vorstellung eine Einladung nach Berlin ausgesprochen.
Vergangene Woche war es dann endlich soweit: Rund 50 Jugendliche machten sich gemeinsam mit Ihren Lehrern Ludger Deters und Juliane Schmitz auf den Weg in die Hauptstadt, um dort zwei Tage lang die Stadt zu erkunden und einen Blick hinter die Kulissen der Bundespolitik zu werfen. Das Programm startete am Donnerstag mit einer Besichtigung der Reichstagskuppel. Im Anschluss daran konnten die Schüler von der Besuchertribüne des Reichstags aus die Debatte um die Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr verfolgen. Die Schüler erhielten somit die Gelegenheit, eine emotional geführte Debatte zu erleben. Im anschließenden Gespräch mit dem Abgeordneten ging es dann auch um das Spannungsfeld zwischen Gewissensentscheidung und Fraktionsdisziplin. Bezugnehmend auf das Theaterstück appellierte Miersch an die Jugendlichen: „Demokratie muss immer wieder verteidigt werden. Es ist noch kein Menschenleben her, dass der Reichstag in Schutt und Asche lag. Wir sehen, dass weltweit die Populisten Aufwind bekommen. Die Geschichte zeigt, dass totalitäres Denken immer in den Abgrund geführt hat.“
Im Anschluss daran standen die öffentliche Wahrnehmung von Politik und die Bündelung der unterschiedlichen Interessen im Parlament im Mittelpunkt der engagierten Diskussion. Abgerundet wurde der Donnerstagabend für die Theater-AG mit einem Besuch des Musicals „Sister Act“ im Theater des Westens. Am Freitag, dem Tag der Abreise, hatten die Schüler schließlich noch ein wenig freie Zeit zur Verfügung, um sich das weihnachtliche Berlin näher anzuschauen.