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MCG-Schauspieler über Kill Ill

Gehrden.

Schüler des Matthias-Claudius Gymnasiums inszenieren Stück nach Motiven von Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die Premiere ist Ende Mai. (CON berichtete)

 

Laura Matschofsky (17 Jahre) aus Ronnenberg: „Ich finde es erstaunlich, wie käuflich der Mensch ist. Sobald eine große Menge Geld im Spiel ist, schmeißt der Mensch seine Werte- und Moralvorstellungen über Bord und beginnt egoistisch zu handeln. Das Stück „Kill Ill“ demonstriert, wie einfach der Mensch zu manipulieren ist und dass man sich mit Geld eigentlich alles kaufen kann, auch vermeintliche Gerechtigkeit. Wie Claire sagt, kann man sich mit ihrer Finanzkraft die ganze Weltordnung leisten. Unser Theaterstück soll die Menschen anregen zu überlegen, wie sie handeln würden. Hätten sie sich auch kaufen und vom Geld verführen lassen und nur für Geld jemanden umgebracht? Oder hätten sie der Versuchung widerstanden und humanistisch gehandelt, die Milliarde abgelehnt?“

Hella Tillmann (17) aus Gehrden: „Meinung nach ist der Grundgedanke des Stücks sehr modern. Häufig ist es so, dass moralische Fragen in finanziellen Angelegenheiten in den Schatten rücken. Dieses Stück zeigt auf, wie viel Druck Leute mit Geld ausüben können und wie sehr andere davon abhängig sind. Ich denke, es ist gut, dass sich die Zuschauer mal Gedanken über den Einfluss von Geld machen und ihnen bewusst wird, wie geldgierig und rücksichtslos wir Menschen tatsächlich sind.“

Miron Näther (17) Gehrden: „Mir gefällt am Stück besonders die Tatsache, dass es die Realität widerspiegelt. Es ist nämlich nicht bloß eine Geschichte einer Dame, die sich rächen will, sondern sie spiegelt viele Facetten und Konflikte des alltäglichen Lebens wider, die Teil unserer Gesellschaft sind: Liebe/Hass, Sünde/Unschuld, Loyalität/Verrat, Rache/Vergebung, Armut/Reichtum, Der Wunsch nach Materiellem oder die Beibehaltung des Derzeitigen. Ich finde es überaus spannend, zu überlegen, was man selbst in der Situation des Alfred Ill, seiner Frau oder eines Güllner Bürgers tun würde.“

Marcia Menzel (17) Wennigsen: „In dem Stück „Der Besuch der Alten Dame“ verspricht die Milliardärin Wohlstand für ganz Güllen und fordert dafür einen Mord. Daher ergibt sich für mich die Frage, inwiefern das Angebot der Milliardärin moralisch und rechtlich vertretbar ist und inkludiert gleichzeitig aktuelle Situationen. Geld oder Moral? Meist überwiegt Geld die Moral, sei es beim Verkauf von Naturschutzgebieten oder dem Aufgeben von Produktionsorten, um das Überleben mehrerer zu sichern. Als Bürgermeister/in entscheidet man für das Wohl des ganzen Volks und muss dafür eigene Interessen und Sichtweisen außen vor lassen. Deswegen würde ich mich eher für das Geld und somit dem Überleben der Stadt/Mehrheit der Menschen entscheiden, als für den Untergang aller.“

Jana Winnecke (16) Wennigsen: „Für mich ist an unserem Stück „Kill Ill“ besonders interessant, wie es einen Teil der Natur der Menschen widerspiegelt. Im Endeffekt zeigt es, dass Menschen für Geld alles tun würden und sogar im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen würden, wenn sie sich in einer Notlage befinden. Meiner Meinung nach ist es lediglich eine Ausrede der Bürger Güllens, dass sie Ill der Gerechtigkeit wegen getötet haben. Ich denke, dass sie sich das bloß einreden, um ihr Gewissen zu beruhigen, da sie das Leben eines Menschen beendet haben, um sich selbst zu retten.“