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Marktplatz: Friedenspflicht bis zum Runden Tisch

Motto der Gruppe "Wir sind Gehrden" für die Neugestaltung des Marktplatzes

Gehrden.

„Möge uns dieser Blick auf die Kirche erhalten bleiben“. Dies ist die Jahreslosung 2018 für die Initiative „Wir sind Gehrden“, die sich für die Neugestaltung des Marktplatzes einsetzt.

Nach gewerkschaftlichem Vorbild soll eine Frist zur Friedenspflicht bis zum Gespräch am Runden Tisch über das Streitthema Steinweg 25 eingehalten werden. Bürgermeister Cord Mittendorf hat zu diesem Gespräch am 29. Januar die Vertreter der Investorin, den Kirchenvorstand der Margarethengemeinde, Vertreter aller Ratsfraktionen und Mitglieder der Gruppe „Wir sind Gehrden“ eingeladen. „Wir sammeln weiter gute Argumente für unser Anliegen und 3.526 Unterschriften bekräftigen unsere Argumentation“, sagte Hartmut Weimar bei der jüngsten Zusammenkunft, zu der rund 40 Mitstreiter in den Ratskeller gekommen waren. „Wir werden weitermachen und auch wieder auf dem Marktplatz stehen“, kündigte Weimar weiter an.

Der Initiator für die Gruppe „Wir sind Gehrden“ berichtete von Gesprächen mit allen im Rat der Stadt Gehrden vertretenden Parteien. So drängt nach der Einschätzung von Hartmut Weimar die CDU-Fraktion auf eine baldige Lösung und den Abriss des Hauses Steinweg 25. „Zur künftigen Gestaltung mit einer Freifläche oder einem Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses scheint es verschiedene Ansichten bei den Christdemokraten zu geben“, so Weimar. Immerhin habe die CDU einen Antrag an die Ratsgremien auf Ausarbeitung von Gestaltungsvorschlägen für den Marktplatz wieder zurückgezogen.

Die SPD wartet die weiteren Planungen ab, um dann Stellung zu nehmen. Von der FDP gibt es eine eindeutige Aussage für einen Neubau am Marktplatz in den Abmessungen des heutigen Gebäudes. Dies wird auch von der Gruppe Grüne/ Linke mit einem Neubau in alter Form favorisiert. Die AfD könnte sich auch einen größeren und modernen Neubau vorstellen.

Von der Margarethengemeinde hat Hartmut Weimar erfahren, dass ein Neubau im gleichen Kubus denkbar ist, möglich sei auch eine kleine Verschiebung des Gebäudes in Ostrichtung. Auf jeden Fall soll der Eingangsbereich zur Margarethenkirche ein kleinteiliger geschützter Bereich sein. Hartmut Weimar unterstrich, dass die Margarethengemeinde ein Neubauprojekt nicht verhindern will.

Von der Stadtverwaltung hatte er erfahren, dass die Stadt Gehrden eine Freifläche vor der Kirche ablehnt, da sie nicht die Kosten für eine künftige Grünflächenpflege übernehmen wird. Der Bau einer Brunnenanlage sei ebenfalls problematisch, da die Sauberkeit und Wasserqualität überwacht werden müssen und keine Gefahrensituationen für spielende Kinder durch die Wasserstelle entstehen dürfen.

Die Gruppe „Wir sind Gehrden“ wird die Diskussion über die beanspruchte Fläche für ein Neubauvorhaben nachhaltig verfolgen. „Der Marktplatz ist kein Bauland. Das öffentliche Interesse, immerhin mit über 3.500 Unterschriften dokumentiert, müsse über privaten und wirtschaftlichen Interessen stehen“, brachte es Hartmut Weimar zum Applaus aus der Versammlung auf den Punkt. Später müsse man ein Augenmerk auf die Planungen und die Architektur des Gebäudeentwurfes richten. Eine Firsthöhe mit 13 Metern schafft eine beengte Situation mit einer „Kirche vor der Kirche“. Die Sicht auf die Kirche wird mit einem Neubau mit drei spitzen Giebeln deutlich eingeschränkt.

Die Gruppe „Wir sind Gehrden“ will zunächst das Gesprächsergebnis vom Runden Tisch abwarten. Vielleicht kommt es zu einer Annäherung und einer tragbaren Lösung. Andererseits zeigt sich die Gruppe auch kampfeswillig. „Wir müssten überlegen, ob 3.500 Unterschriften auch ein Argument für ein künftiges Bürgerbegehren sind oder ob wir zu einem späteren Zeitpunkt massiv Einsprüche gegen das Bauvorhaben einlegen“, so Weimar.