Anzeige
Anzeige
Anzeige

Lettischer Abend in Gehrden

Lettischer Abend in Gehrden war gut besucht

Gehrden.

Zu einem „Lettischen Abend“ konnte Pastor Wichard von Heyden 80 GĂ€ste im Gemeindezentrum an der Kirchstraße in Gehrden begrĂŒĂŸen. Ein buntes Buffet mit deutschen und baltischen SpezialitĂ€ten, mit Piroggen, SĂŒĂŸigkeiten aus der lettischen Schokoladenfabrik „Laima“ und dem KrĂ€uterschnaps „Rigas Black Balsam“ stimmte die Teilnehmenden auf die ErzĂ€hlungen des lettischen Bischofs Einars Alpe ein.

Mehreren Reisegruppen aus der Kirchenregion Wennigsen-Gehrden hatte Einars Alpe in den vergangenen Jahren seine baltische Heimat nahe gebracht. Bilder dieser Reisen nach Riga und in die Kirchenprovinz Lettgallen, an die Ostsee, den Gauja-Nationalpark und nach Litauen ergĂ€nzten seine Geschichten. In Lettland wird sich in diesen Monaten daran erinnert, wie sich im August vor dreißig Jahren zwei Millionen Menschen in einer 600 km-langen Kette an den HĂ€nden fassten, um ihren gemeinsamen Willen nach staatlicher UnabhĂ€ngigkeit zu dokumentieren. Diese Menschenkette verband die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. Der Gesang der Massenchöre mit ihren Liedern von Sehnsucht nach Freiheit und Einheit, bereitete als sogenannte „singende Revolution“ die Loslösung der drei Nationen aus der erzwungenen AbhĂ€ngigkeit von der Sowjetunion vor.  

Als Christ freut sich der Bischof darĂŒber, dass die Nationalhymne des jungen lettischen Staates mit der schon 1905 gesungenen Segensbitte „Dievs, sveti Latviju“ (Gott, segne Lettland) beginnt. Dieser Segenswunsch gilt fĂŒr ihn nicht nur der Mehrheit der Letten in seinem Land, sondern ebenso den Minderheiten der Russen, Ukrainer, der Juden und anderer Völker und Religionen, die in Lettland leben. Alpe bedauerte es, dass die StĂ€rke, die aus der vor dreißig Jahren erlebten Einigkeit erwuchs, in der Folgezeit den einander oft widerstrebenden Interessen einzelner Gruppen und Parteien zum Opfer fiel.

Die Aufgabe seiner Kirche sieht er darin, die offensichtlichen Spaltungen in der Gesellschaft zu mindern. Er wirbt zusammen mit Katholiken, Russisch-Orthodoxen und anderen dafĂŒr, dass in einer zunehmend konsum-orientierten Zeit christliche Werte wie Gerechtigkeit und Achtsamkeit nicht verloren gehen.   Seinen Zuhörern in Gehrden gab Einars Alpe die Empfehlung mit auf den Heimweg, den Dreiklang von „Beweglichkeit, Dankbarkeit und Gemeinschaftlichkeit“ als „Weg zum GlĂŒck“ nicht zu vergessen. Er meinte die Bewegung auch aufeinander zu, die Dankbarkeit fĂŒr all das Gute, was uns als Gabe Gottes widerfĂ€hrt und die uns bergenden Gemeinschaften der Freunde, der Familien, Gemeinden und der Gemeinschaft mit Gott.

Mit einem Segen in lettischer Sprache und dem von Wichard von Heyden am Klavier begleiteten Gesang „Der Mond ist aufgegangen“ endete der Abend. Dass die Teilnehmer an dem Gebotenen Gefallen hatten, zeigte sich auch an den 800 Euro, die dem baltischen Bischof fĂŒr seine kirchliche Arbeit mitgegeben werden konnten.