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Landvolk fordert: Lieber im Dorf bauen als am Ortsrand

Foto: Landvolk Niedersachsen.

Region.

In Deutschland und damit auch in Niedersachsen wird weiter zu sorglos mit der landwirtschaftlichen FlĂ€che umgegangen. „Tag fĂŒr Tag verlieren wir sieben Hektar“, kritisiert LandvolkvizeprĂ€sident  Holger Hennies. In der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes ist festgeschrieben, den FlĂ€chenverbrauch bis zum Jahr 2030 auf vier Hektar je Tag zu begrenzen.

„Unser Boden und damit die Acker- und GrĂŒnlandflĂ€chen sind unser wertvollstes Produktionskapital“, schildert Hennies. Die FlĂ€che lĂ€sst sich nicht vermehren, umso sorgsamer sollte mit ihr umgegangen werden. FlĂ€chenverluste entstehen durch Wohnbebauung, Gewerbeansiedlungen oder Infrastrukturmaßnahmen. Gerade grĂ¶ĂŸere Logistikcenter sind in jĂŒngster Vergangenheit in verkehrsgĂŒnstigen Lagen auf dem Land entstanden und haben die landwirtschaftliche NutzflĂ€che stark dezimiert. Mit sieben Hektar Landverlust je Tag verschwindet in Niedersachsen alle zehn Tage ein landwirtschaftlicher Durchschnittsbetrieb mit einer FlĂ€chenausstattung von gut 70 Hektar. Der Deutsche Bauernverband berichtet mit 77 Hektar tĂ€glich im Jahr 2018 sogar wieder von einem bundesweit steigenden FlĂ€chenverbrauch.

Aktuell strebt die Bundesregierung eine Neuregelung im Baugesetzbuch an, um den Wohnungsbau in lĂ€ndlichen Regionen zu erleichtern. „Wir haben volles VerstĂ€ndnis fĂŒr den Wunsch nach mehr und neuem Wohnraum, aber wir erwarten hier ein Umdenken hin zur Nachnutzung innerhalb bestehender Ortschaften statt des Neubaus am Ortsrand“, regt Hennies zu einer Umorientierung an. Überbaute und versiegelte FlĂ€chen gehen der Landwirtschaft ebenso wie dem Natur- und Umweltschutz verloren. Es gebe innerorts viele Gelegenheiten zur Nachnutzung sowohl fĂŒr Wohnbebauung als auch Kleingewerbe oder Dienstleistungsbetriebe. ZusĂ€tzlich gebe es an zahlreichen Orten viele brachliegende Immobilien, die fĂŒr Gewerbeansiedlungen genutzt werden könnten, zum Beispiel ehemals militĂ€risch genutzte FlĂ€chen. „Hier ist bei Planern, Architekten und auch Bauherren deutlich mehr Phantasie gefragt, um zu einer Trendumkehr zu kommen“, wĂŒnscht sich Hennies.