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Landesarmutskonferenz: Schöne Bescherung- aber nicht für Arme

Region.

An Weihnachten tritt die Spaltung unserer Gesellschaft zwischen Arm und Reich besonders deutlich zutage: Während vor den Boutiquen von Louis Vuitton bis Gucci Besserverdienende Schlange stehen, können sich Hartz-IV und Grundsicherungs-Bezieher häufig weder Tannenbaum noch Geschenke oder gutes Essen leisten. Am schlimmsten sind Kinder betroffen.  Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen weist daraufhin, dass der materielle Ausschluss gerade an solchen Tagen auch gravierende emotionale Folgen bei den Betroffenen hat. Welche politischen Konsequenzen das habe, sehe man an den immer tiefer werdenden Gräben in unserer Gesellschaft.
 
Klaus-Dieter Gleitze, Geschäftsführer der Landesarmutskonferenz, betont: „ Im Regelsatz für Hartz - IV ist kein Geld für Tannenbaum oder Geschenke vorgesehen. Im Rahmen der sogenannten Hartz - IV - Reform wurden frühere Beihilfen wie für Weihnachten oder Einmal - Anschaffungen wie Kühlschrank gestrichen. Von einem Weihnachtsgeld , wie viele Beschäftige es erhalten, können Hartz - IV - Bezieher nur träumen. Um eine annähernd gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu gewährleisten, auch für Geringverdienende, fordert die Landesarmutskonferenz unter anderem:
 
- Einführung eines Weihnachtsgeldes für Hartz - IV - Bezieher in Höhe von zehn Prozent eines monatlichen Regelsatzes
- sofortige Erhöhung der Hartz - IV - Regelsätze um mindestens 20 Prozent
- Einführung einer bedarfsdeckenden und einkommensorientierten Kindergrundsicherung  
- Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes auf 13 Euro
- sanktionsfreier Umbau der Hartz - IV - Leistungen zu einem echten Unterstützungssystem mit einem sozialen Arbeitsmarkt. Das sorgt für mehr sozialen Frieden in unserer Gesellschaft und kommt dem Ideal von Weihnachten als Fest der Liebe und des Friedens ein Stück näher. “
 
Die Armutsgefährdungsschwelle lag 2018 in Niedersachsen laut Landesamt für Statistik für einen Einpersonenhaushalt bei 1.016 Euro, das entspricht 60 % des mittleren Einkommens. In Niedersachsen sind daher ca. 1,17 Mio. Menschen armutsgefährdet.