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Kahlschlag am Benther Berg – Was ist da los?

Foto: privat

Ronnenberg/Gehrden.

Im Bereich der Bergschänke in Northen hat die Waldbetriebsgemeinschaft Benther Berg in den vergangenen Tagen einen Einschlag von Buchenholz vorgenommen. Ausschlaggebend für diese Maßnahme sind verschiedene Umstände, die ein zeitnahes Handeln erforderlich gemacht haben.

Neben den erheblichen Verlusten bei der Fichte durch den Orkan Friederike vor drei Jahren und dem sich anschließenden massiven Borkenkäferbefall, ist die Buche in einigen Bereichen des Waldes aktuell ein Sorgenkind. Die Trockenheit der vergangenen Jahre und die große Hitze in den Jahren 2018 und 2019 haben den Bäumen teilweise erhebliche Trockenschäden und Sonnenbrand zugefügt. „Dies führte in der Folge dazu, dass sich Pilze und Fäulnis an und in den Bäumen breitgemacht haben. Äußerlich macht sich dies durch abgeplatzte Rindenteile, schleimigen Ausfluss am Stamm und absterbende Kronen bemerkbar“, erklärt Jakob v. Richthofen, 1. Vorsitzender Waldbetriebsgemeinschaft Benther Berg, „Dieser Zustand lässt sich an vielen Standorten in Deutschland und hier in der Region derzeit beobachten. Schon im vergangenen Herbst haben wir im Rahmen einer Bereisung den gesamten Waldbestand in der Waldbetriebsgemeinschaft mit unserer Försterin von der Bezirksförsterei Calenberg und dem Leiter des Forstamtes Südniedersachsen der Landwirtschaftskammer in Augenschein genommen, um uns einen Überblick über die an vielen Stellen deutlich werdenden Trocken- und Hitzeschäden zu verschaffen.“

Dieses Problem wurde bereits im Herbst auch den Behörden mitgeteilt, da gerade im Benther Berg durch den erhöhten Besucherverkehr eine gewisse Gefahr nicht auszuschließen ist. Gerade im südlichen und westlichen Bereich des Benther Berges sind diese Schäden sichtbar. Wir haben uns dann dazu entschlossen, an verschiedenen Bereichen entsprechende Maßnahmen durchzuführen, um unter anderem diese Bäume aus Sicherheitsgründen zu fällen und vor der völligen Entwertung zu entnehmen, erklärt von Richthofen weiter. Teilweise wuchsen die Pilze schon aus den Baumkronen und das abgesägte Holz verfärbte sich teilweise binnen weniger Stunden schwarz.

In dem nun aufgestapelten Holz kann man gut sehen, dass viele der Bäume im Holz teilweise geschädigt waren. Da der Hauptbestand des Waldes dort ein junger, vitaler Zukunftsbestand ist, war diese Maßnahme auch aus forstfachlicher und waldbaulicher Sicht durchaus sinnvoll, um einen späteren Schaden an dem gesunden Jungbestand zu verhindern und diesen durch Lichtzufuhr zu fördern. Hauptgrund der Maßnahme war jedoch, die Sicherheit an diesem neuralgischen Punkt wiederherzustellen. „Weitere Maßnahmen in anderen Bereichen des Benther Berges werden vermutlich allein schon aus Gründen der Verkehrssicherung noch folgen müssen. Dass eine solche Forstmaßnahme sich optisch nicht schön zeigt, ist verständlich, aber leider kaum anders darzustellen“, so von Richthofen.

Im Grundsatz lässt sich jedoch festhalten, dass der Benther Berg ein Nutzwald ist, dessen Bäume unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit auch geerntet werden. Jedoch immer nur so viel, wie ein regelmäßig erstelltes Gutachten im Rahmen einer nachhaltigen Bewirtschaftung als sinnvoll ausweist. Der Wald wird forstfachlich von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen betreut. Der Werkstoff Holz findet in unser aller Alltag umfangreiche Verwendung als nachwachsender Rohstoff. Papier, Möbel, Fußbodenbeläge, Bauholz im Hausbau und vielfältige Verwendungen in der Industrie bieten umfangreiche und sinnvolle Anwendung für das Holz.

„Wir setzen in der Bewirtschaftung den Fokus zunächst klar auf eine Naturverjüngung des Waldes, indem nicht nachgepflanzt wird, sondern der Wald sich durch seine eigene Vermehrungsfähigkeit selbst fortpflanzt. Lediglich größere Kahlflächen durch Sturm müssen möglicherweise in den Folgejahren händisch aufgeforstet werden, was jedoch in der Regel auch eine Zäunung nach sich zieht, um die Jungpflanzen vor Wildverbiss zu schützen. Wir möchten auch noch einmal darum bitten, dass die Besucher des Waldes sich in jedem Falle an Absperrungen im Wald halten sollten, die von den Waldarbeitern zur Sicherheit eingerichtet werden. Das Verlassen der Wege zum Umgehen der Absperrungen bringt die Spaziergänger in große Gefahr. Leider haben sich viele Besucher zuletzt nicht daran gehalten“, appelliert von Richthofen an die Waldbesucher.

Fragen, Anregungen oder Kritik können am besten jederzeit direkt an die Waldbetriebsgemeinschaft unter bentherberg(at)gmx.de gerichtet werden. Die Waldbetriebsgemeinschaft Benther Berg ist ein Zusammenschluss aus 90 überwiegend privaten Waldbesitzern, die ihre Forstflächen im und um den Benther Berg, am Großen Holz und das Velber Holz auf 312 ha Forstfläche gemeinschaftlich bewirtschaften.