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Barsinghausen / Gehrden / Wennigsen / Ronnenberg / Region.

Nach drei Jahren warten hieß es für sechs Jugendfeuerwehren aus dem Stadtgebiet Barsinghausen wieder einmal Taschen packen und auf nach Neustadt am Rübenberge. Die Jugendfeuerwehren aus Barsinghausen, Egestorf und den Bördedörfern (Bantorf, Hohenbostel, Wichtringhausen und Winninghausen) nahmen gemeinsam mit 54 weiteren Jugendfeuerwehren aus der gesamten Region an dem achttägigen Event teil. 488 Jungen, 249 Mädchen und 305 Betreuer hauchten dem Gelände rund um die KGS Neustadt in der ersten Ferienwoche Leben ein. In drei Zeltdörfer (Moordorf, Großmoor und Hachland) aufgeteilt wirkte dies wie eine kleine Stadt.

Nach der ersten Nacht sollte es auch gleich schon mit den Wettbewerben beginnen. Bei gutem Wetter ging es für die ersten Gruppen direkt nach dem Frühstück zu einem Orientierungsmarsch durch Neustadt los, auf denen an mehreren Stationen Wissen und Geschick gefordert wurden. Doch die aufkommenden Wolken verhießen nichts Gutes. Gegen 10:30 Uhr fiel es wortwörtlich aus allen Wolken. Nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“ wurden die Gruppen unterwegs mit trockenen Jacken versorgt. Nachdem die Gruppen wieder an den Zelten waren, mussten diese erst einmal für schlechtes Wetter hergerichtet werden. Nach der Eröffnungsdisco am Abend wurden die Zelte für die zweite Nacht aufgesucht.

Der nächste Tag sollte mehr Sonne bieten. Bei besten Sonnenschein fand auf dem Sportplatz der KGS Neustadt in ausgelassener Stimmung ein Völkerballtournier statt. Die Sportspiele finden auf dem Regionszeltlager immer in zwei Gruppen statt. In der offenen Gruppe sind können alle Teilnehmer mitspielen. Die geschlossenen Gruppen sind auf Teilnehmer bis 13 Jahren beschränkt. So können gerechte Wettkämpfe ausgetragen werden. Am Abend wurde in der Freilufthalle neben der Sporthalle „1, 2 oder 3“ in einer XXL-Version gespielt. Neben dem Spaßfaktor und dem zwischenzeitlich hektischen Treiben, konnte man sich auch noch weiterbilden. So galt es zu wissen wieviel Toilettenpapier für das Zeltlager besorgt wurde, wann die erste Jugendfeuerwehr in Deutschland gegründet wurde und wie der Gamemaster Sven mit vollem Namen heißt. 15 Mitspieler konnten die volle Punktzahlt erreichen und erwiesen sich als echte Lagerexperten.

Der Dienstag startete ähnlich sonnig. Während auf dem Sportplatz ein Turnier im Fußballtennis ausgetragen wurde, spielten andere Gruppen in der Sporthalle Ultimate Frisbee. In die beiden eher unbekannten Sportarten mussten sich die Jugendlichen allesamt erst einmal einüben, sodass die ersten Spielrunden eher einem großen Ausprobieren ähnelten. Ein paar Runden später wurden erste flüssige Spielzüge erkennbar. Dienstag ist auf dem Regionszeltlager auch der Tag der Dorffeste. In diesem Jahr veranstalteten die drei Zeltdörfer einen gemeinsamen Weihnachtsmarkt. Bei einsetzenden Regen wurden alkoholfreie Cocktails, Lebkuchen, frische Schmalzkuchen, Stockbrot und Waffeln genossen. Es konnten ebenso verschiedene Spaßattraktionen besucht werden. Auch der Weihnachtsmann konnte sich 180 Tage vor Weihnachten dieses Spektakel nicht entgehen lassen und hat seinen Weihnachtschor gleich mitgebracht. Was viele nicht gedacht hatten: Er hat sogar ein Outfit für die sommerlichen Temperaturen.

Für den Mittwoch hatten sich die Organisatoren der Regionsjugendfeuerwehr etwas ganz Neues ausgedacht. Erstmals wurden auf einem Regionszeltlager Workshops angeboten zu denen sich die Teilnehmer im Vorfeld anmelden konnten. Angeboten wurden: Bagger fahren, Bubble-Soccer, Brandschutzmobil, Erste Hilfe Parcours, Kanu-Tour, Kooperation im Team, Lagerzeitung, Lasertag, Percussion, Rugby, Sportabzeichen und Teamklettern. Wobei die Teilnehmer des Workshops in der Lagerzeitung über die anderen Workshops berichteten. Zeitgleich konnten die Teilnehmer am Vormittag die Jugendflamme Stufe 1 machen und am Nachmittag direkt die Jugendflamme Stufe 2. Die Sonne hatte sich derweil schon restlos verabschiedet und einige Jugendfeuerwehren mussten den Kampf mit dem nassen Element aufnehmen um noch halbwegs trockene Zelte zu haben. Schnell wurden Sandsäcke organisiert und Gräben gezogen. Die Teilnehmer, die aufgrund der Wetterlage nicht mehr an den Workshops teilnehmen konnten, hatten die Möglichkeit bei Helga und Silvia im Bastelshop vorbei zu schauen und Magnet-Tiere, Notizbücher, Wachsbilder und vieles mehr zu basteln. Da mittwochs Besuchertag ist, konnten viele Eltern bei der Verleihung der Jugendflammen am Abend dabei sein. Im Anschluss klang der Abend mit Livemusik der Band „Grace“ aus. Wobei „ausklingen“ bei der atemberaubenden Stimmung noch maßlos untertrieben ist.

Aufgrund der anhaltenden Wetterlage entschieden die Organisatoren das Bocciatournier am Donnerstag in die Halle zu verlegen, was die Schwierigkeit noch einmal etwas in die Höhe getrieben hat, da auf dem ebenen Hallenboden die Kugeln mit sehr viel Geschick gespielt werden mussten. Weiterhin wurden Gräben ausgehoben, Brücken gebaut und Wasser abgepumpt. Die für Mittwoch geplante Lagerhochzeit der Bördedörfer konnte am Donnerstag in einer kleinen Regenpause nachgeholt werden. Die Betreuer Jendrick und Hendrik gaben sich das Ja-Wort für die Dauer des Zeltlagers. Zu allem Überfluss wurde auch noch vergessen bei dem ganzen Trubel die Blaulichtflüssigkeit des Bördedörfer-Blaulichtmastens aufzufüllen. Die aufkommende Hektik führte zu einer Leckage in der Blaulichtflüssigkeitsaufbewahrungsflasche, welche zu einem Gefahrguteinsatz führte. Konzentriert und doch unter Zeitdruck musste das Gefäß sicher transportiert werden, da man nicht riskieren konnte, dass das Blaulicht zu einem Gelblicht wurde.

Am Freitag folgte der letzte Wettbewerb. Beim „Spiel ohne Grenzen“ wurde noch einmal Geschick und Schnelligkeit gefordert, um in 15 Spielen zu punkten. Muttern stapeln, Leitergolf, Basketball und Gegenstände tasten sind nur einige davon. Auf dem Sportplatz wurde derweil der Luftraum erobert. Ein spontaner Wettbewerb im Wasserraketenbau wurde ausgeschrieben und die Teilnehmer sollten aus einer 1 Liter PET-Flasche eine Rakete konstruieren, die sich gegen andere Raketen messen musste. Am Abend wurden die Sieger der einzelnen Disziplinen und der Gesamtwertung verkündet und DJ Phil legte zur Abschlussdisco auf. Die JF Barsinghausen war das erste Mal beim Regionszeltlager dabei und konnte direkt erste Erfolge verbuchen. Im Spiel ohne Grenzen landeten sie auf dem dritten Platz. In der Gesamtwertung konnten sie es auch den 39. Platz schaffen. Die Bördedörfer erreichten im Kampf um den Lagermeister den 35. Platz. Lagermeister wurde die Jugendfeuerwehr aus Suttorf, gefolgt von Northen und Eilvese.

Die letzte Nacht wurde noch einmal - entsprechend der Vortage – feucht. Nach einem stärkenden Frühstück ging es an das Abbauen der Zelte, was in dem mittlerweile durchweichten Boden eine besondere Schwierigkeit darstellte. Trotz der wetterbedingen Widrigkeiten war es doch für alle Teilnehmer eine sagenhafte Woche. Neue Freundschaften, neue Eindrücke und viele tolle Erinnerungen konnte jeder der Teilnehmer in irgendeiner Form aus dem Zeltlager mitnehmen. Besonders ist hervorzuheben welche Leistung wieder einmal durch die Kameraden aus Neustadt, der Regionsjugendfeuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und allen Helfern erbracht wurde, um ein solches Lager auf die Beine zu stellen. Der Koch der KGS wurde in der Woche durch die Verpflegungsgruppe der FF Poggenhagen unterstützt. Den Aufwand kann man in einigen Zahlen einmal beziffern: 14.600 Brötchen, 1134 kg Aufschnitt, 1310 l Milch, 3100 l Kaltgetränke und 976 kg Gemüse wurden durch die Küche ausgegeben. Etwa ein Kilometer Trinkwasserleitungen wurden auf dem Gelände zusätzlich verlegt. Unzählige Kilometer Kabel für Feldtelefone und Lautsprecher wurden gezogen und im Mehrschichtsystem rund um die Uhr betreut.

In einem sind sich alle Teilnehmer einig: Man freut sich auf das nächste Regionszeltlager in drei Jahren!