Ronnenberg/Gehrden.
Trotz erster Lockerungen im gesellschaftlichen Leben ist die Pandemie nicht vorbei – und die Johanniter vom Ortsverband Deister setzen weiter auf die Bevorratung von krisenbedingter Zusatzausstattung. „Wir bitten deshalb auch jetzt die Bürgerinnen und Bürger um Maskenspenden“, sagt der Ronnenberger Dienststellenleiter Olav Grote. Auch kleine Mengen von selbstgenähtem Behelfs-Mund-Nasenschutz, alias Community-Masken, seien willkommen.
Wer eine Maskenspende in Ronnenberg abgeben möchte, kann unter der kostenfreien Servicehotline 0800-0019214 der Johanniter-Unfall-Hilfe einen Übergabetermin vereinbaren – die Dienststelle am Hagacker 5b ist bis auf Weiteres nur eingeschränkt erreichbar.
Nach Einführung der Maskenpflicht in Niedersachsen ist die Beschaffung von Behelfsmasken schwieriger geworden. Eine Näherin aus Ronnenberg übergab dem Ortsverband Deister im April eine erste Spendencharge; auch Eva Kaus, Leiterin der Johanniter-Kita „Märker Strolche“ in der Wennigser Mark, nähte Masken für den Ortsverband. Es besteht indes weiter Bedarf. Gebraucht werden Behelfsmasken unter anderem im Johanniter-Treffpunkt der Seniorenresidenz am Nedderntor in Gehrden. Die Begegnungsstätte arbeitet ebenfalls eingeschränkt, um Neuansteckungen zu vermeiden. „Aber ich bin immer für die Anwohner ansprechbar“, betont Treffpunkt-Leiterin Monika Kottke. Sie erledigt auch Besorgungen für die Senioren und steht ihnen auch jetzt mit Rat und Tat zur Seite. „Da passiert sehr viel telefonisch“, berichtet sie. Dennoch: Für notwendige persönliche Begegnungen setzt sie erforderliche Schutzmaßnahmen um. Dazu gehören Sicherheitsabstand und das Tragen von Gesichtsmasken. Auch Freiwilligendienstleistende, Kita-Mitarbeiter und Johanniter, die im Empelder Pflegestützpunkt unterwegs sind, benötigen selbstgenähte Masken. Sie schützen nicht den Träger vor Ansteckungen, sondern immer das Gegenüber.
Die sogenannten Community-Masken sind eine zusätzliche Hilfe im Arbeitsalltag. Ihr Einsatz entlastet die Hilfsorganisation an anderer Stelle: Die Beschaffung von professionellem Schutzmaterial ist seit Beginn der Corona-Krise eine beständige Herausforderung. Schutzmasken, Desinfektionsmittel, Handschuhe und Co. werden bereits seit Ende Februar vom Landesverband der Johanniter in Niedersachsen und Bremen zentral beschafft. Dieses Material geht dann an die 48 Ortsverbände – der Ortsverband Deister braucht das Material unter anderem für seine Hausnotrufeinsätze – sowie an die acht Pflegedienste und die rund 30 Rettungswachen. Zwischenzeitlich lagen die Angebote für Schutzmaterial mehr als 30- oder sogar 40-fach über dem Normalpreis. Generell entspannt sich die Lage auf dem Markt etwas, so der Eindruck des Johanniter-Beschaffungsteams. Im Vergleich zu der Zeit vor Corona liegen viele Preise aktuell aber immer noch etwa sechs- bis siebenfach höher als üblich.