Gehrden.
Wie funktioniert eigentlich ein Aktenordner? Birgit Hasselbring als Leiterin des Hortes Am Castrum kann sich noch genau erinnern, als ihr von einem Hortkind diese Frage bei der Aktenablage gestellt wurde. Die vierzig Kinder im Gehrdener Hort beobachten ihre Umgebung ganz genau und sind Begeisterung dabei, mit kleinen Experimenten und einfachem Ausprobieren ihre Antworten auf naturwissenschaftliche Fragen zu bekommen. Der Hort hat jetzt das offizielle Zertifikat erhalten, ein „Haus der kleinen Forscher“ zu sein.
Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover, überreichte zusammen mit Alexandra Igel-Brée als Netzwerkkoordinatorin von den Forscherkids die Zertifizierungsplakette an die Hortleiterin Birgit Hasselbring und Britta Häupl als Fachdienstleiterin Kinder, Jugend und Familie im Gehrdener Rathaus. Der Gehrdener Hort ist die erste Horteinrichtung von bisher 22 Kindertagesstätten in der Region Hannover, der diese Auszeichnung erhielt. Mit Experimenten und anschaulichen Arbeitsmaterialien macht die vom Bund geförderte Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ spielerisch Naturwissenschaft, Mathematik und Technik begreifbar. Dazu werden Fachkräften von Kindertageseinrichtungen verschiedene Fortbildungen angeboten, wie sie im pädagogischen Alltag den Forscherdrang bei Kindern wecken und altersgerecht begleiten können. Unter dem Titel „Forscher-Kids Region Hannover“ ist die Region Hannover eine Kooperationspartnerin der bundesweiten Stiftung, organisiert Fortbildungen, finanziert Personal- und Sachkosten für das lokale Netzwerk und vergibt die Zertifizierungen an die beteiligten Kindertageseinrichtungen.
Seit rund einem Jahr läuft das Projekt „Forscherzeiten“ im Hort der Kita Am Castrum. Dank einer privaten Geldspende von Doris Früh-Naumann konnte der Hort im letzten Jahr einen Forscherschrank und Materialien anschaffen. Mit dieser Initiative waren optimale Startvoraussetzungen für das Haus der kleinen Forscher geschaffen. Die Hortmitarbeiterinnen besuchen regelmäßig die Fortbildungen des Netzwerkes und können sich auf die Fragen der Hortkinder und gemeinsame Forschungsprojekte wie Forschen mit Wasser und Luft, Magneten, Strom und Energie, Licht-Farben-Sehen, Natur und Technik vorbereiten. In das Projekt sind auch die Eltern miteingebunden. „Im Rahmen von Eltern-Cafés werden Forscherzeiten angeboten, bei denen die Kinder mit den Eltern gemeinsam Neues entdecken können“, betont Birgit Hasselbring. „Damit leisten wir auch einen wichtigen Baustein in der Betreuung von Kindern aus Flüchtlingsfamilien“, ergänzt Britta Häupl. Am Nachmittag der Zertifikatsübergabe waren Forscherstände zum „Wiegen, Messen und Magnetismus“ aufgebaut. Die Kinder untersuchten, ob eine Orange mehr wiegt als ein Apfel oder eine Zwiebel. Die kleinen Forscher hatten wie immer viel Spaß dabei.