Gehrden.
Schon im September entschied das Team des großen St. Martins-Umzugs in Gehrden, dass die Traditionsveranstaltung in der bekannten Form – Hunderte große und kleine Gäste folgen St. Martin durch die Straßen und am Ende werden Hörnchen geteilt - nicht stattfinden kann.
"Aber wir wollten auch nicht nichts machen", sagt Diakon Martin Wulf-Wagner, der zusammen mit Pastorin Karin Spichale, der katholischen Gemeindereferentin Elisabeth Seelwische und Marion Kruse, einer Ehrenamtlichen der St. Bonifatiusgemeinde ein Alternativprogramm für die Kinder in Gehrden entwickelte. Entstanden ist ein kleines Heft, von dem 1000 Exemplare gedruckt und in den Grundschulen, in den Kirchengemeinden und teils in den Kitas verteilt wurden. "Wir bringen St. Martin sozusagen nach Hause. Im Heft finden die Kinder ein Ausmalbild, die Geschichte vom heiligen Martin, das Rezept für die beliebten Hörnchen und das Lied von St. Martin", erklärt Karin Spichale. Wer die Melodie nicht mehr im Ohr habe, könne sogar mit dem Handy einen QR-Code scannen und hört das Lied, das der Kinderchor der Margarethengemeinde unter Leitung von Kantor Christian Windhorst gesungen hat.
Nach den Vorbereitungen zum Martinstag zu Hause könnten dann Kinder mit ihren Familien in den bekannten maximalen Gruppen (Personen aus zwei Haushalten oder zehn Personen) mit ihren Laternen durch die Gehrdener Innenstadt spazieren. "Wenn ihr mit eurer Laterne auch am 11. November unterwegs seid, dann trefft ihr vielleicht auch St. Martin in der Innenstadt? Wer weiß?", schreibt das Vorbereitungsteam auf der ersten Seite der verteilten Broschüre. "Wir achten darauf, dass wir Abstand halten, auch wenn die Kinder unterwegs St. Martin in seinem Lager finden sollten", betont Martin Wulf-Wagner.