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Hannover schickt Radlader, Rettungswagen und Transporter ins kriegszerstörte Mykolajiw

Die Vorsitzende des Ukrainischen Vereins Niedersachsen, Oksana Janzen, und Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay stehen vor den Fahrzeugen, die für die ukrainische Stadt Mykolajiw bestimmt sind. Foto: LHH/Jensen.

Region. Seite an Seite mit den Menschen in Mykolajiw: Ein besonderer Hilfstransport ging in dieser Woche von Hannover aus in die vom Angriffskrieg Russlands stark gezeichnete südukrainische Stadt. Die Lieferung besteht aus zehn speziellen Fahrzeugen – darunter Radlader, Rettungswagen und Transporter. Außerdem organisiert die Stadt Hannover mehrere Stromgeneratoren für Mykolajiw..

„Wir sind in der Pflicht zu helfen, denn die Not in Mykolajiw ist groß. Die schlimme humanitäre Lage erfordert gemeinsame Anstrengungen. Auch die öffentliche Hand ist gefordert. Wir dürfen nicht nachlassen“, betont Oberbürgermeister Belit Onay und weist auf die Solidaritätspartnerschaft Hannovers mit Mykolajiw hin, die er mit dem Oberbürgermeister der ukrainischen Stadt besiegelt hat.

Sieben Fahrzeuge, die Hannover nach Mykoljaiw schickt, stammen aus dem städtischen Bestand: Die Feuerwehr hat zwei Rettungswagen der Marke Sprinter Mercedes-Benz zur Verfügung gestellt. Der Fachbereich Tiefbau liefert einen VW-T5-Transporter und einen Kastenwagen der Marke Sprinter Mercedes-Benz sowie einen Anhänger. Vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün kommt ein Volvo-Radlader, von den Städtischen Häfen ein VW- Pritschenwagen.

Ãœber eine Kooperation mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt wird, hat Hannover drei weitere Fahrzeuge für Mykolajiw mobilisiert:  einen Radlader, einen Toyota-Pick-Up und einen Lkw mit Hubarbeitsbühne.

Die für Mykolajiw vorgesehenen Fahrzeuge werden zwischen dem 7. und 9. Dezember mit Tiefladern an die rumänisch-ukrainische Grenze gebracht. Dort werden sie von Vertretern der Stadt Mykolajiw in Empfang genommen. Die Stadt braucht die Fahrzeuge, um Menschen zu retten und zu evakuieren, Trümmer zu beseitigen und die Strom- und Wasserversorgung instand zu halten oder zu reparieren.

Mykolajiw hat fast zwei Drittel seines kommunalen Fuhrparks verloren – viele Fahrzeuge sind durch die russischen Angriffe zerstört worden, andere wurden an die ukrainische Armee abgegeben. Die Stadt, die nah an der Frontlinie liegt, ist stark vom Krieg betroffen.

Mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung ist geflohen. Hunderte Zivilisten sind getötet oder verwundet worden. Rund 2.000 Wohnhäuser, viele öffentliche Einrichtungen, Brücken und Straßen sind zerstört. Die aktuell größten Herausforderungen sind es, die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen und Notunterkünfte für den Winter bereitzustellen.

Hannover bemüht sich auch darum, dass Mykolajiw Stromgeneratoren erhält. Das Stromnetz wurde schwer beschädigt. Einige Aggregate hat die Stadt bereits zur Verfügung gestellt und Mitte September nach Mykolajiw geschickt.  Mindestens sechs weitere Stromgeneratoren wird die Stadt Hannover über das Programm „Kommunale Direkthilfe im Rahmen deutsch-ukrainischer Solidarpartnerschaften“ der BMZ in den kommenden Wochen organisieren.  Außerdem wird das Technische Hilfswerk (THW) in enger Absprache mit der Stadt Hannover vier große Stromgeneratoren für Mykolajiw zur Verfügung stellen.

Wie Oberbürgermeister Onay erklärt,  gehe es jetzt darum, in der aktuellen Notlage zu unterstützen und die humanitäre Krise zu bewältigen. „Perspektivisch wollen wir mit dem Austausch und der Vermittlung von Expertise aber auch zum Wiederaufbau beitragen und die Verbindungen zwischen beiden Städten stärken. In diesen Zeiten zeigt sich, wie wichtig der Zusammenhalt zwischen Städten über Grenzen hinweg ist. Kommunen helfen Kommunen – und sie wirken damit friedensstiftend.“

Der Oberbürgermeister dankt allen, die sich an der Aktion beteiligen. Er hebt das Engagement der Zivilgesellschaft, des Ukrainischen Vereins Niedersachsen und der Stadtverwaltung hervor. Sehr wirkungsvoll sei die Unterstützung des BMZ, das Solidaritätspartnerschaften deutscher Städte mit ukrainischen Kommunen fördert. Das schaffe schnelle und unbürokratische Unterstützungsmöglichkeiten.