Gehrden.
Bildungsausschuss beschäftigt sich heute mit der Umwandlung von Hortplätzen in Kindergartenplätze in der Kita Am Nedderntor (20 Hortplätze zu Gunsten von 25 Kitaplätzen) und in der Kita Leveste (zehn Hortpätze zu Gunsten von 15 Kitaplätzen). Im Hort Am Castrum sollen die bisherigen 40 Plätze nach und nach in Hausaufgabenprojektplätze umgewandelt werden. Grund ist, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen, auf die sich ein Rechtsanspruch bezieht, im Stadtgebiet laut Verwaltung momentan nicht mehr zufriedenstellend gedeckt werden.
Die Gruppe Grüne/Linke fordert, die angekündigte Umwandlung der Hortplätze in KiTa- Plätze nicht umzusetzen und neben der notwendigen Bereitstellung zusätzlicher Kindergartenplätze auch Hortplätze in ausreichender Anzahl vorzuhalten. "Wie die Nachfrage von Eltern zeigt, ist der Bedarf an Betreuungsplätzen von Kindern im Hort sehr viel höher, als die zurzeit angebotene Kapazität", heißt es von Seiten der Gruppe. Die Begründung, eine gestiegenen Geburtenzahl würde diesen Schritt verlangen, müsse doch verwundern. "Eine Stadt, die permanent neue Baugebiete ausweist, kann sich ausrechnen, dass es mit den dort einziehenden jungen Familien, um die auch explizit geworben wurde, auch zu einer steigenden Kinderzahl kommt", heißt es weiter. Für eine Kommune sei das ja auch eine gewollte Entwicklung und eine Investition in die Zukunft.
Außerdem müsse auch klar sein, dass entsprechende Folgeinvestitionen in der Stadt notwendig werden und mitgeplant werden müssen. "Die jungen Familien, die mit dem Versprechen einer umfassenden Infrastruktur in die Stadt gelockt wurden, kann man doch jetzt nicht gegeneinander ausspielen, in dem gesagt wird, Kindertagesstättenplätze müssen wir gesetzlich vorhalten, Hortplätze sind eine freiwillige Leistung, die abgebaut werden kann und in den Kindergartenbereich umgelenkt wird", moniert die Grünen/Linke-Gruppe. Es sei mehr als zynisch, zu sagen, die bisherigen im Hort betreuten Kinder könnten in der Hausaufgabenhilfe versorgt werden. Es gehe nicht nur um die reine Unterbringung der Kinder nach der Schule, denn nicht jedes Hortkind hat Bedarf an einer Hausaufgabenhilfe. Es gehe um qualifizierte Betreuung von Kindern auch nach der Kindergartenzeit, auf den diese zumindest auch einen moralischen Anspruch haben.
"Im Hort können sich die Eltern auf gesetzlich vorgeschriebene Standards für Räume und Ausstattung und pädagogisch qualifiziertes Fachpersonal verlassen, und die Kinder haben stabile Bezugspersonen. Dafür ist die Stadt zuständig und dieser Verantwortung muss sie sich im Interesse der Kinder und Eltern stellen", fordert die Gruppe. Ein anderes Modell, das eine Hortbetreuung überflüssig machen würde, wäre natürlich eine Ganztagsbeschulung. "Aber auch darüber wird schon seit Jahren diskutiert ohne dass weitere Schritte in diese Richtung unternommen werden."