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Grüne Regionsfraktion informiert sich im Gehrdener Rathaus

Die Grünen von der Regionsfraktion mit den Grünen der Gehrdener Ratsfraktion und Bürgermeister Cord Mittendorf.

Gehrden.

Viele Fragen, Anregungen und Wünsche kamen auf den Tisch beim Informationsbesuch der Fraktion „Die Grünen“ in der Region Hannover im Gehrdener Rathaus. Grüne-Fraktionsvorsitzende Brigitte Nieße berichtete, dass zur zwölfköpfigen Fraktion nach der Kommunalwahl viele neue Mitglieder gehören. Gehrden war jetzt die zweite Kommune, die von den Grünen zum Kennenlernen und zum kommunalpolitischen Austausch besucht wurde. Bis zum Jahresende wollen die Grünen alle Kommunen in der Region Hannover besucht haben.

Bürgermeister Cord Mittendorf stellte die Stadt Gehrden in einem kleinen Steckbrief von ihrer besten Seite vor. Er verschwieg aber auch nicht die Probleme mit einem defizitären Haushalt mit einem Drei-Millionen-Euro-Defizit mit steigender Tendenz, den dringenden Neubau einer dreizügigen Grundschule, Probleme in der Infrastruktur mit der Sicherstellung einer Kinderbetreuung in Hort und KiTas, den notwendigen Investitionen in den Schulen, aber auch einen sich immer stärker abzeichnenden Fachpersonalmangel in der Verwaltung sowie in den öffentlichen Einrichtungen.

Eine Frage der Regionsabgeordneten drehte sich um den bezahlbaren Wohnraum in Gehrden. "Für die Fraktion der Gehrdener Grünen war die Schaffung von preiswertem Wohnraum eine stets wichtige Frage", berichtete Ratsmitglied Heinz Strassmann. Dazu sollen in Gehrden dreizehn Neubauwohnungen mit kleinem, barrierefreien Wohnraumzuschnitt zum günstigen Mietpreis auf dem ehemaligen Feuerwehrhausgrundstück an der Nordstraße geschaffen werden. In den Vorjahren gab es noch rund 250 Wohnungen mit einem Belegungsrecht, im Jahr 2018 werden es nur noch 56 Wohnungen sein. Grünen-Ratsmitglied Heinz Strassmann bedauerte, dass die anderen Ratsfraktionen nicht den Bedarf an bezahlbaren Wohnraum sehen. „Hier sei ein Umdenken im Rat erforderlich“, so Strassmann. Fachbereichsleiter Wolfgang Middelberg bestätigte diese Auffassung. Er schränkte aber ein, dass bezahlbarer Wohnraum im Innenstadtbereich kaum zu realisieren sei. „Bei großen Wohnbauprojekten mit Komfortausstattung und 30 Tiefgaragenstellplätzen erwarten die Investoren durch die teure Bauausführung auch hohen Mieten, so Middelberg.

Die Nachfrage von den Regions-Grünen nach dem Neubau von Häusern im Passivhausstandard in Gehrdener Neubaugebieten musste verneint werden. Die Bauherren haben kein Interesse an Passivenergiehäusern. Im Neubaugebiet „Großes Neddernholz“ mit rund 100 Neubauhäusern gibt es kein einziges Passivhaus.
Regionsabgeordneter Ulrich Schmersow sprach das Bauen im Innenstadtbereich und den Erhalt historischer Bausubstanz an. Seine Fraktionskollegin Evrim Camuz erkundigte sich nach Förderprogrammen und Maßnahmen zur attraktiven Innenstadtgestaltung. Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel stellte dazu die aktuellen Projekte der Stadt Gehrden mit den Co-Working-Büros als mobile Arbeitsplätze mit hochtechnischer Ausstattung, kostenlose WLAN-Nutzung in der Innenstadt und die Vernetzung von Geschäftsbetrieben am Beispiel des geplanten Bio-Marktes vor.
Michael Dette als finanzpolitischer Sprecher der Regions-Grünen brachte die städtische Finanzsituation in das Gespräch ein. „Die vielzitierten sprudelnden Steuereinnahmen sind in Gehrden noch nicht angekommen“, schilderte Finanz-Fachbereichsleiter Daniel Ramsay die Situation.
Fachbereichsleiter Frank Born wies auf die Parkplatzprobleme in den Anliegerstraßen rund um das Klinikum Robert Koch hin. Beschäftigte und Besucher stellen ihre Fahrzeuge in den Nebenstraßen ab und sorgen für Unmut bei den Anliegern in den Wohnstraßen.     
Ein weiteres Thema war der Gehrdener Berg als Naherholungsziel. „Viele Ideen müssen auch mit personeller Ausstattung umgesetzt werden. Da müssen wir noch ein dickes Brett bohren, aber in kleinen Einzelschritten kommen wir weiter“, meinte Wolfgang Middelberg.
Fraktionsvorsitzende Brigitte Nieße stellte zum Ende des anderthalbstündigen Gespräches fest, dass die Grünen einige Probleme und Wünsche erfahren haben, die sie aus Gehrden mit in ihre politische Arbeit in die Regionsversammlung mitnehmen.