Barsinghausen.
Die elfte bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien will diesen Kindern eine Stimme geben und fordert die verlässliche Finanzierung einer flächendeckenden Versorgung der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Caritas und STEP beteiligen sich an der Aktionswoche ab dem 9. Februar und laden nach Barsinghausen zur Diskussion über die "Großen Zwerge" ein.
In Deutschland leben aktuell über 2.5 Millionen Kinder mit alkoholkranken Eltern zusammen. Hinzu kommen ca. 40.000 bis 60.000 Kinder drogenabhängiger Eltern. Fast jedes 6. Kind ist von einer solchen Erkrankung in der Familie betroffen. Diese Kinder leiden im Stillen und erhalten nur selten die Hilfe, die sie dringend benötigen. Dabei gehören Kinder aus gesundheitlich belasteten Familien zur größten bekannten Risikogruppe für die Entwicklung einer eigenen psychischen Erkrankung.
Im Rahmen der Aktionswoche laden die Gesundheits- und Suchtberatungsstelle der Caritas Hannover und die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention STEP Barsinghausen Interessierte und Betroffene zu einem Fachtag am Freitag, den 14. Februar von 13 bis 16 Uhr ins Kinder- und Jugendheim Waldhof, Am Waldhof 1, nach Barsinghausen ein.
Vorgestellt wird das Projekt „Große Zwerge“. Eine Sozialarbeiterin begleitet die Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren und steht den Eltern als Ansprechpartnerin zur Seite. „In der Gruppe geht es um die Aktivierung der persönlichen Interessen und Fähigkeiten der Kinder. Regelmäßige Ausflüge und Aktionen, Spielen und Basteln stehen ebenso auf dem Programm“, erzählt Franziska Sokolowski, Leiterin der Caritas Beratungsstelle. „Kinder und Eltern erfahren so die dringend benötigte Entlastung und die Kinder bekommen Rückhalt aus der Gruppe“
Das Projekt „Große Zwerge“ ist ein Modellprojekt der Region Hannover in Trägerschaft des Caritasverbandes Hannover und wird in Kooperation mit der STEP Barsinghausen durchgeführt. Standorte des Projektes und Gruppenangebote gibt es in Garbsen und Barsinghausen.
„Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht besonders der Dialog mit Netzwerkpartnern, Interessierten und Betroffenen“, sagt Tatjana Makarowski, zuständige Abteilungsleiterin bei der Caritas. „Es ist wichtig gesundheitliche Belastungen frühzeitig zu erkennen und Familien Zugang zu Unterstützungssystemen zu ermöglichen.“
Betroffene Familien, Angehörige und Interessierte sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen und können sich jederzeit an die Fachstelle der Caritas unter der Nummer 05137 78859 oder per Mail an suchtberatung-garbsen(at)caritas-hannover.de oder an die STEP Suchtberatung Barsinghausen unter der Nummer 05105 515855, Mail: sbb(at)step-niedersachsen.de wenden.