Gehrden / Benthe.
Vor 23 Jahren hatte der NABU Gehrden/Benthe zum Thema “Gentechnik“ mit Gehrdenern unter anderem zum Herbizid Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat diskutiert. Der flächendeckende Anbau von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen konnte durch Dialoge an vielen Orten in Europe wie in Gehrden verhindert werden. "Der jeden Samstag stattfindende, gentechnikfreie und umweltfreundliche Bauernmarkt ist seit 1996 ein attraktiver Einkaufstreffpunkt", führte Gisela Wicke vom NABU Gehrden/Benthe in die Veranstaltung ein. Seit 2017 ist Glyphosat nicht nur im Bier und Urin, sondern in “aller Munde“, da der Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt der weiteren fünfjährigen Zulassung in Europa trotz anderer Vereinbarung zugestimmt hat. Der NABU Gehrden/Benthe hat deshalb am zu einem Diskurs ins Rathaus Gehrden eingeladen.
In der Diskussion mit circa 60 Teilnehmern wurde die Verunsicherung auf Seiten der Landwirtschaft, Verbraucher und Naturschützer deutlich. Kontrovers wurde die Einstufung von Glyphosat als “wahrscheinlich krebserregend bei Menschen“ diskutiert. Eine Teilnehmerin berichtete, dass Glyphosat in der menschlichen Plazenta nachgewiesen wurde. Landwirte wiesen auf die arbeitstechnischen und ökonomischen Vorteile hin. Sie boten eine Exkursion auf ihre Felder an, um sich die Praxis vor Ort anzusehen. Auch die Rolle der Verbrauchern, die überwiegend billige Lebensmittel kaufen wollen, wurde beleuchtet.
Als Resumee der Diskussion stellte Gisela Wicke fest, dass für ein von Teilen der Politik und der Mehrheit der Gesellschaft geforderte Ausstieg aus dem Einsatz von Glyphosat gemeinsam nach Alternativen gesucht werden sollte. Diese müssten für die Landwirte ökonomisch tragfähig sein. Ein möglicher runder Tisch und Exkursionen in Gehrden mit Vertretern aus Landwirtschaft, Verbraucherschaft und Naturschutz könnte den Informationsbedarf decken, Verständnis für einander bringen und den Weg für eine gemeinsame Lösung bereiten. Der NABU Gehrden/Benthe wird dazu einladen.