Gehrden.
„Der Mai ist der Monat des Aufbruchs. Nicht nur die Natur erwacht wieder mit ihrem neuen Wachstum und prächtigen Farben. Während der Zeit der Freiheitsbewegung machten sich die Menschen auf die Suche nach bürgerlicher Freiheit und Identität in einer demokratischen Staatsform“, sagte Pastor Wichard von Heyden bei der traditionellen Lyra-Feier am Vorabend zum 1. Mai in der Gehrdener Margarethenkirche. Dies gelte auch wieder für die heutige Zeit. „In Gehrden, Deutschland, Europa und als Weltbürger seien die Menschen wieder auf der Suche nach ihrer Identität“, so von Heyden. Der Monat Mai ist immer eine Zeit des Aufbruches zu einem Weg in die Zukunft.
Die Margarethenkantorei mit Kreiskantor Christian Windhorst rahmte die Lyra-Feier in der Kirche ein. Aber auch die Besucher in der vollbesetzten Margarethenkirche waren zum Mitsingen fröhlicher Lieder zur Begrüßung des Wonnemonats zu den Klängen von der Orgel aufgerufen.
Heimatbundvorsitzender Dieter Mahlert stellte das Wirken von Hoffmann von Fallersleben in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es 40 Einzelstaaten und die Menschen wünschten sich ein freiheitliches, vereintes Deutschland. Hoffmann von Fallersleben war ein liberaler Dichter von Kinderliedern, aber auch von politischen Liedern mit einem Appell an ein in Frieden und Demokratie vereintes Deutschland. Nach dem Text von Hoffmann von Fallersleben und der Melodie von Justus Wilhelm Lyra wurde das Lied „Nur in Deutschland“ gesungen.
Ratsvorsitzender Peter Lübcke erinnerte an das Wirken von Pastor Justus Wilhelm Lyra, seine Zeitgenossen und die Bedeutung des Monats Mai als Wonnemonat, Hochzeits- und Liebesmonat, an den Tag der Arbeiterbewegung am 1. Mai, an Christi Himmelfahrt und Vatertag, an den Muttertag und auch an die Tage der Eisheiligen. „Ein schöner und freudvoller Monat mit vielen wichtigen Tagen“, so Peter Lübcke.
In der Margarethenkirche wurde das weltbekannte Lied „Der Mai ist gekommen“ mit dem Text von Emanuel Geibel und der Melodie von Justus Wilhelm Lyra gesungen. Auf dem Marktplatz rund um den Maibaum wurde fröhlich gefeiert. Ratsvorsitzender Peter Lübcke schlug gekonnt ein 30-Liter-Fass mit süffigem Einbecker Maibock an, das Bürgermeister Cord Mittendorf gestiftet hatte. Ein zweites Fass hatte der Heimatbund Gehrden gespendet. Der Musikzug der Ortsfeuerwehr Gehrden übernahm das musikalische Programm. Das nochmalige Singen des Mailiedes ging allerdings im Festtrubel rund um den Maibaum und zum Glockengeläut von der Margarethenkirche unter.