Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Fricke wird erneut zum Ortsbrandmeister von Gehrden gewählt

v.l.: Eberhardt Schmidt, Ortsbrandmeister Peter-Albert Fricke, Bürgermeister Cord Mittendorf und Alexander Stoßberg.

Gehrden. Am Samstagabend führte die Freiwillige Feuerwehr Gehrden ihre Mitgliederversammlung unter Corona-Bestimmungen durch. Die wichtigen Ortsbrandmeisterwahlen standen auf der Tagesordnung, genauso wie diverse Ehrungen. Der Rückblick auf das Jahr 2021 zeigte, dass Corona das Leben in der Feuerwehr maßgeblich beeinflusst, die Kameradschaft in Gehrden aber nicht belastet hat. .

„2021 lief nichts wie gewohnt“, begann Ortsbrandmeister Peter-Albert Fricke die Mitgliederversammlung. Vieles musste unter Corona digital abgearbeitet werden. Fortbildungen und der Kontakt zu den Kameraden erfolgte per Online-Konferenz, oder per Videos. Schon im Mai 2021 nutzen die Kameraden die Impfangebote und waren gegen Mitte des Jahres nahezu vollständig geimpft. Neben den Impfungen hatte auch die technischen Prüfungen Vorrang, um einsatzbereit zu bleiben. „Erst mit Auftauchen der Omikron-Variante hat es vereinzelt Corona-Fälle in Reihen der Kameraden gegeben“, so Fricke.

Zu 96 Einsätzen rückten die ehrenamtlichen Kameraden aus. 28 Personen wurden durch die Feuerwehr gerettet, bei zwei Personen kam jede Hilfe zu spät. 38 Feuer bekämpfte die Feuerwehr. Elf Feuer brachen in Wohnungen, oder technischen Anlagen aus. Vier Container standen in Flammen und fünf Mal rückte die Feuerwehr zu Flächen- oder Baumbränden aus. Insgesamt arbeitete die Feuerwehr Gehrden 57 technischen Hilfeleistungen ab. Darunter waren 18 Einsätze zu Türöffnungen, zwölf Ölspuren und sechs Sturmschäden. Die Feuerwehr Gehrden verfügt über 78 aktive Einsatzkräfte im Kommando. „Ein großes Problem sind die vielen Falschparker in Gehrden. Dies verzögert oft Einsatzfahrten. Dies wird früher oder später Menschenleben kosten“, bedauerte Fricke.

Unter der aktuellen Corona-Lage seien auch für 2022 keine großen Veranstaltungen in Sicht, berichtete der Ortsbrandmeister weiter. „Die bürokratischen Hürden und Vorgaben für einen Laternenumzug sind mittlerweile eine Frechheit“, so Fricke, „Wir machen dies ehrenamtlich, der zeitliche Aufwand dafür ist enorm.“ Somit werde es 2022 wieder keinen Laternenumzug geben, aber eine kleine alternative Veranstaltung, wie sie schon 2021 stattfand. Auch das Osterfeuer, welches mit bis zu 1.000 Besuchern nicht coronagerecht durchgeführt werden könne, werde nicht stattfinden.

Die Mitgliederzahl der Feuerwehr gehe leider zurück. Dies könnte auch daran liegen, dass die Feuerwehr unter Corona weniger öffentliche Auftritte hatte, um sich zu präsentieren. „Viele Menschen in Gehrden glauben, dass wir eine Berufsfeuerwehr sind und keine Ehrenamtlichen“, so der Ortsbrandmeister. Die Jugendfeuerwehr verzeichnete hingegen keine Austritte in der Pandemiezeit.

Bedauerlich sei auch, dass die Feuerwehr bei Ausrüstung und Fortbildung auf Spendengelder angewiesen sei, um diese auf eigene Kosten anzuschaffen, oder durchzuführen. „Wir sollen Bäume von der Straße entfernen, aber einen Kettensägen-Kurs für unsere Kameraden müssen wir dann selbst bezahlen“, kritisierte Fricke. Das neue Löschfahrzeug (LF 20) werde die Ortswehr Gehrden wohl erst Ende 2023 erhalten.

Von den Gästen sprach zunächst Bürgermeister Cord Mittendorf zu den Kameraden: „Es ist eine Zeit, in der Freude und Trauer oft dicht beieinander liegen. Die Corona-Pandemie, die Krise in der Ukraine und die Klimaerwärmung machen uns zu schaffen und sorgen für neue Herausforderungen.“ Die Feuerwehr habe trotz der Umstände Lösungen gefunden, um Schulungen durchzuführen und einsatzbereit zu bleiben. Die Feuerwehr sei ein besonderes Ehrenamt und die Kameraden rund um die Uhr bereit. „Ich bin stolz darauf, dass wir seit 113 Jahren eine Freiwillige Feuerwehr in Gehrden haben, die sich den steigenden Herausforderungen stellt“, so der Bürgermeister. Heinz Strassmann (Grüne), Vorsitzender im Ausschuss für Mobilität, Sicherheit und Brandschutz, war erstaunt, dass trotz steigender Bevölkerung in Gehrden, die Mitgliederzahlen der Feuerwehr sinken. „Früher gehörte es zum guten Ton, dass alle Hausbesitzer auch Mitglied der Feuerwehr werden“, so Strassmann. Eberhard Schmidt, stellvertretender Regionsbrandmeister, dankte allen Kameraden für ihren Einsatz, gerade in diesen Zeiten. Er zeigte sich froh über das Verantwortungsbewusstsein der Kameraden, die sich haben impfen lassen, um die Einsatzbereitschaft nicht zu gefährden. Er hofft darauf, dass ein normales Leben bald wieder möglich sei, auch mit Veranstaltungen, bei denen die Feuerwehr ihr Wirken öffentlichen präsentieren kann.

Zunächst wählte die Versammlung zwei neue Zeug- und Bekleidungswarte. „Die Einsatzkleidung ist ein Werkzeug geworden, welches viel Aufmerksamkeit und Pflege bedarf. Daher wählen wir hierfür zwei Vertreter“, so Ortsbürgermeister Fricke. Er ging über zur Ortsbrandmeisterwahl. Er dankte zunächst seinen Kameraden für die gute Zusammenarbeit in den letzten zwei Amtszeiten. Es waren gute zwölf Jahre. Oliver Schröder, stellvertretender Ortsbrandmeister, überreichte Fricke einen Geschenkkorb und zeigte sich froh darüber, dass Fricke dieses Amt übernommen hat. Viel habe man gemeinsam für die Feuerwehr erreicht. Fricke stellte sich zur Wiederwahl und wurde beim Wahlgang von den anwesenden 46 stimmberechtigten Kameraden einstimmig gewählt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. „Ich danke euch für das Vertrauen. Niemand kann eine Feuerwehr alleine leiten. Wir haben viel gemeinsam geschafft und haben noch viel vor.“ Fricke zeigte sich stolz über die gute Kameradschaft in Gehrden, dies sei keine Selbstverständlichkeit.

Es folgten die Beförderungen:

Thimo Eichstädt und Fabian Runge wurden zum Löschmeister befördert. Maike Schön wurde zur ersten Hauptfeuerwehrfrau und Niclas Hischke zum Feuerwehrmann befördert.

Ehrungen:

Pierre Schachner wurde für seine 25-jährigen Dienste in der Feuerwehr geehrt. Marcus Schiebusch für 40 Jahre in der Feuerwehr und Michael Wiggers für 50 Jahre. Für seine 50-jährige aktive Mitgliedschaft wurde Joachim Hauß geehrt. Fritz Marlin für 60 Jahre und Fritz Wiggers für stolze 70-jährige aktive Mitgliedschaft. Für 40 Jahre als Förderndes Mitglied wurden Edith Künzel, Ulrich Zemke, Ernst Zekoll und Roland Schön geehrt. Für 25-jährige fördernde Mitgliedschaft erhielten Karin Wüppen, Volker Stünkel, Heinz-Günter Lauenstein, Winfried Harboth, Lutz Fengler, Karsten Euchner und der Spar- und Bauverein eine Ehrung.

Helmut Temps wurde aufgrund seiner Verdienste für die Feuerwehr Gehrden zum Ehrenmitglied ernannt. Er hatte diverse Ämter in den letzten 55 Jahren bei der Feuerwehr Gehrden inne.

Abschließend dankte Ortsbrandmeister Fricke allen Kameraden für die gemeinsame Arbeit. Er dankte auch dem Bürgermeister, dem Rat, den Ausschüssen und seinem Kommando für die gute Zusammenarbeit. Auch 2022 werde wohl ein herausforderndes Jahr werden. Corona sei noch nicht überstanden, außerdem habe die Feuerwehr bereits 55 Einsätze gehabt, die Hälfte der Einsatzzahlen von 2021 und es sei erst April.