Gehrden.
Der Ganter verteidigt mit lautem Fauchen seine kleine Familie. Auf dem Nest behütet eine Leine-Gans ihren flauschigen Nachwuchs. Drei kleine Gänseküken mit gelbbraunem Gefieder sind vor wenigen Tagen geschlüpft. „Heute werden sie wohl noch einen ersten Ausflug machen und auf dem kleinen Teich schwimmen“, vermutet Gisela Wicke.
Jeden Samstagvormittag treffen sich zehn bis fünfzehn Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren im Erlebnisgarten der Naturschutzbund-Gruppe Gehrden/Benthe (NABU) am Gehrdener Ziegeleiweg. Die Kinder beobachten Hühner, Ziegen und Gänse aus alten Haustierrassen, helfen aber auch beim Saubermachen der Ställe und beim Füttern mit. Hedda Ernst kümmert sich mit den Kindern um die Ziegen. In einem eingezäunten Bereich haben sich die Kinder ihre eigenen kleinen Gärten anlegt. Asya, neun Jahre, hat Erdbeeren und Kresse angepflanzt und wartet jetzt auf die erste Ernte. Leonie hat in ihrem Gartenstück ein kleines Beet mit Petersilie angelegt und Zuhause bereits Speisen mit Kräutern aus dem eigenen Garten verfeinert. Alle Kinder sind mit Eifer bei der Gartenarbeit dabei und erhalten Ratschläge von Gisela Wicke und Hedda Ernst zum erfolgreichen Gärtnern. Zwischendurch werden Regenwürmer, Tausendfüßler und Hummeln beobachtet oder große Maulwurfshügel entdeckt. Von einem Baumhaus können die Kinder den gesamten NABU-Erlebnisgarten überblicken.
„Vor 16 Jahren im April 2001 wurde der Erlebnisgarten eröffnet“, erinnert sich Gisela Wicke. Mit einem Zuschuss aus der Umweltbingo-Lotterie von 57.000 Mark konnte das verkrautete und verwilderte Gartengrundstück mit maroden Ställen und Wasserstellen übernommen werden. Das Gartengelände wurde mühevoll aufgearbeitet. Gleich zu Beginn wurden auch Tiere aus fast vergessenen Haustierrassen angeschafft. Die offene Kindergruppe trifft sich jeden Samstag von 9 bis 11 Uhr im NABU-Erlebnisgarten, um die Tiere zu versorgen oder im Gemüsegarten zu arbeiten. Dabei gibt es immer wieder etwas Neues und Spannendes zu entdecken.