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Fast weg: Gehrke-Haus wird abgerissen

Gehrden.

Über 270 Jahre hat das Gehrke-Haus am Steinweg gestanden. Das optisch gepflegte Fachwerkhaus prägte die Gehrdener Stadtmitte. Viele Generationen gingen unter dem Holzbalken mit der Inschrift „ An Gottes Segen ist alles gelegen“ in diesem Haus ein und aus und kauften noch bis vor fünfzehn Jahren ihre Backwaren in der Bäckerei Gehrke. Innerhalb weniger Tage ist das Haus von 1743 mit einem schweren Abbruchbagger abgerissen. Die Gehrdener verfolgen mit Bedauern die zügigen Abrissarbeiten.

Ein Investor aus Braunschweig hat das Grundstück mit dem Gehrke-Haus und einem großen Gartenland zwischen dem Steinweg und der Hornstraße erworben. Auf dem Grundstück soll eine Wohnanlage mit etwa dreißig Wohnungen in verschiedenen Zuschnitten für alle Generationen entstehen. Auf dem Areal werden drei Gebäude errichtet. Dazu gehört auch eine große Tiefgarage. Die Zufahrt zur Tiefgarage und den Parkplätzen für Besucher wird über den heutigen kleinen Parkplatz an der Hornstraße erfolgen, der in der Vergangenheit für die Fahrzeuge der Sozialstation genutzt wurde. Nach dem Abriss des Gehrke-Hauses muss die gesamte Grundstücksfläche von den Archäologen untersucht und für die Bebauung freigegeben werden.

Das alte Gehrke-Haus von 1743 stand nicht unter Denkmalschutz. Gegen die Ausweisung als denkmalgeschütztes Gebäude sprach die starke Veränderung der Giebelseite zum Steinweg. Hier wurde das Dach angehoben, um eine Durchfahrt anzulegen und eine Garage anzubauen. Der neue Investor hat vorgesehen, die Frontseite des Hauses nach historischem Vorbild mit dem Fachwerk in einen Neubau zu integrieren. Dazu sollen die alten Holzbalken wiederverwendet werden. Auf die Gestaltung der Hausfront nach dem Vorbild aus dem Jahr 1743 haben alle Fraktionen im Rat der Stadt Gehrden besonderen Wert gelegt. Vorbild ist das Vierständerhaus in der Kirchstraße mit seiner Fassadengestaltung mit Fachwerk und ausgemauerten Ziegelsteingefachen.