Gehrden.
Die Genossenschaftsidee ist von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe der Menschheit ernannt worden. Die Energiegenossenschaft Calenberger Land (ENER:GO) mit ihrem Sitz in Gehrden ist mit dabei und die Burgbergstadt hat damit auch ein UNESCO-Weltkulturerbe. Über diese Tatsache informierte Edmund Jansen vom ENER:GO-Vorstand zum Jahreswechsel seine Mitstreiter in der Solar- und Energiebewegung.
Es gehört zum Doppelcharakter von Genossenschaften, dass sie sowohl Wirtschaftsunternehmen als auch Sozial- und Kulturgemeinschaften sind. Nicht die Menge und die Verwendung des eingebrachten Kapitals, sondern die Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Mitglieder sind entscheidend für die Geschäftstätigkeiten der Genossenschaft. „Dazu sind auch klare Aussagen in der Satzung der ENER:GO enthalten, wie das soziale und ökologische Klima im Calenberger Land erhalten und verbessert werden kann“, so Edmund Jansen.
Vor rund vier Wochen bezog die ENER:GO eigene Geschäftsräume an der Dammstraße 19. Bislang trafen sich die Mitglieder der Genossenschaft zu Besprechungen im Gehrdener Rathaus. „Eine Genossenschaft braucht wie ein Wirtschaftsunternehmen eigene Geschäftsräume und eine eigene Adresse“, so Henning Alphei vom ENER:GO-Vorstand. Eine Lösung zeichnete sich ab, als Untermieter die Räumlichkeiten der Gehrdener Freiwilligenagentur „Freiraum“ an der Dammstraße mit benutzen zu können. Neben einem Besprechungsraum ist auch Platz für einen Schreibtisch, Rollcontainer und Aktenschränke vorhanden. Die Genossenschaft hat damit eine eigene Anlaufstelle und kann sich auch in der Öffentlichkeit auf zwei Schaufensterflächen deutlich besser präsentieren. Die Schaufenster tragen einen ENER:GO-Schriftzug und ein künstlerisch gestaltetes Logo mit einer kräftigen Sonne über einem Haus als Symbol für die Nutzung der Sonnenenergie.
Die ENER:GO mit ihren rund 90 Genossenschaftsmitgliedern realisierte seit ihrer Gründung im April 2015 bereits fünf Solaranlagen, darunter auf den Dächern der MCG-Sporthalle am Knülweg, Verwaltungstrakt des Gehrdener Gymnasiums, Neubau der Oberschule und der Sporthalle Am Castrum. Die Solaranlage auf der Betriebshalle des städtischen Bauhofes ist fast fertiggestellt und geht in Kürze ans Netz. Die ENER:GO möchte in Zukunft enger mit der Gemeinde Wennigsen zusammenarbeiten. Auch Wennigser Bürger möchten in das genossenschaftliche Projekt investieren. „In Gehrden fehlen uns auch bald geeignete Dachflächen auf öffentlichen Gebäuden“, erklären die Vorstandsmitglieder Edmund Jansen und Lutz Knölke und freuen sich zusammen mit dem stellvertretenden Wennigser Klimaschutzbeauftragten Detlev Krüger-Nedde auf künftige gemeinsame Projekte in der Nachbarkommune.