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Drei E-Bikes für die Sozialstation: Sozialministerin Cornelia Rundt bringt Förderbescheid mit

Sozialstationsleiterin Bergild Matzat (von links), Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel, Bürgermeister Cord Mittendorf, Sozialministerin Cornelia Rundt, Claudia Schüssler und Fahrradexperte Mathias Schulz.

Gehrden.

Gern gesehener Gast im Gehrdener Rathaus mit Geld im Gepäck: Die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt überreichte persönlich einen Förderbescheid für die Gehrdener Sozialstation bei ihrer kurzen Stippvisite an Bürgermeister Cord Mittendorf. „Mit 7.593,65 Euro ist es nur ein kleiner Betrag, aber wir fördern ein hochinteressantes und einzigartiges Projekt“, sagte Cornelia Rundt.

Das Land Niedersachsen übernimmt mit der Fördersumme zu 80 Prozent die Anschaffung von drei E-Bikes für die Mitarbeiterinnen in der Gehrdener Sozialstation. Einen Anteil von 20 Prozent muss die Stadt Gehrden aus ihrem Haushalt übernehmen.
Das Sozialministerium hat einen Fördertopf von rund sechs Millionen Euro für das Jahr 2017 aufgelegt, um die ambulante Pflege zu Versorgung von Patienten im ländlichen Raum zu stärken. Bislang wurden 73 Bewilligungen ausgesprochen und Mittel in Höhe von 3,1 Millionen Euro verteilt. Es liegen noch rund fünfzig weitere Förderanträge vor. Gehrdens Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel kündigte an, dass von der Stadt Gehrden noch zwei Förderanträge kurzfristig gestellt werden.

Die Leiterin der Sozialstation Bergild Matzat ist begeistert vom Einsatz der drei E-Bikes. Die Fahrräder mit Elektrounterstützung wurden von ihren Mitarbeiterinnen mit ausgesucht. „Testfahrten wurden durchgeführt, um die Mitarbeiterinnen zu überzeugen. Auch die schicke blaue Lackierung haben wir ausgewählt", so Bergild Matzat. Die Entscheidung fiel auf i:sy-Fahrräder, die mit kompakten Abmessungen, niedrigen Einstieg und großem Gepäckträgerkorb für private und gewerbliche Einsatzmöglichkeiten optimal genutzt werden können. Mit einer Akkuladung können 80 bis 140 Kilometer gefahren werden. Der Akku ist nach vier Stunden Ladezeit wieder aufgeladen. „Beim Fahren schwebt man durch die Landschaft und genießt viel frische Luft“, schwärmt Bergild Matzat über ihr neues Dienstfahrzeug. „Bei unseren Kunden können wir bis vor die Haustür vorfahren. Die Parkplatzsuche in der engen Innenstadt entfällt“, beschreibt die Leiterin der Sozialstation einen weiteren Vorteil der Zweiräder. Die drei E-Bikes wurden vom Gehrdener Fahrradspezialisten Mathias Schulz geliefert, der auch die regelmäßige Wartung der Räder übernimmt.

„Die E-Bikes sind ein weiterer Schritt zur E-Mobilität in unserer Stadt. Der nächste Schritt wäre der Austausch der dreizehn Kleinwagen von der Sozialstation gegen E-Autos, aber dazu müssten auch Ladestationen eingerichtet und eine Infrastruktur geschaffen werden“, so Bürgermeister Cord Mittendorf.

Im Gehrdener Rathaus wurde über die Situation in der ambulante Pflege im ländlichen Raum gesprochen. In Niedersachsen gibt es derzeit nur noch 19 Sozialstationen in kommunaler Trägerschaft, eine davon ist in Gehrden. „Es gibt einen harten Wettbewerb zwischen den Sozialstationen mit tarifgebundenen Entgeltzahlungen an die Arbeitskräfte und den nicht tarifgebundenen Anbietern mit wesentlich geringeren Lohnzahlungen. Vor diesem Hintergrund ist es eine besondere Herausforderung, kommunale Sozialstationen unter wirtschaftlichen Aspekten mit höheren Entgeltkosten nach Tarif für die Mitarbeiter erfolgreich zu führen“, unterstrich Sozialministerin Cornelia Rundt. Außerdem gibt es einen deutlichen Fachkräftemangel in der ambulanten Pflege. Schichtarbeit, Wochenendarbeit, Arbeitsverdichtung, Arbeitsbelastungen und Zeitdruck sind große Nachteile in diesem Berufsfeld. Aber die Menschen möchten versorgt werden, wo sie sind und bleiben möchten. Bergild Matzat konnte dies aus ihrer alltäglichen beruflichen Erfahrung bestätigen. „Die Arbeit im Pflegedienst ist ein attraktiver Beruf, allerdings mit sehr schlechten Rahmenbedingungen“, so Matzat. Hochmotivierte Berufsanfänger resignieren nach kurzer Zeit. Die Stadt Gehrden sucht ständig examinierte Pflegekräfte, aber die Stellenausschreibungen bleiben oftmals ergebnislos. Der Ausweg ist mehr Personal im ambulanten Pflegedienst, auch um mehr Zeit für die Kunden zu haben. Dies bestätigte auch Sozialministerin Cornelia Rundt, die sich mit ihrem Ministerium für die Stärkung der ambulanten Versorgung im ländlichen Raum einsetzt.