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Corona-Schutzimpfungen mit AstraZeneca ausgesetzt

Region.

Soeben gab das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bekannt, dass die Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca vorübergehend auszusetzen sind. Als Grund benennt das für Arzneimittelzulassungen zuständige Institut in Deutschland und in Europa aufgetretene schwerwiegende thrombotische Ereignisse im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung. .

Hierzu Gesundheitsministerin Daniela Behrens: „Die Sicherheit und Gesundheit der Menschen geht vor, das ist vollkommen klar. Deswegen ist die Entscheidung des Paul-Ehrlich-Instituts absolut nachvollziehbar und richtig, die Impfungen mit AstraZeneca zunächst auszusetzen. Das wirft uns in der Impfkampagne natürlich wieder ein Stück zurück. Dennoch ist es absolut unerlässlich, dass das PEI den Fällen jetzt akribisch auf den Grund geht und mögliche Zusammenhänge zwischen der Impfung und aufgetretenen Hirnvenen-Thrombosen aufdeckt bzw. ausschließt. Solange wird Niedersachsen die Impfungen mit AstraZeneca aussetzen. Die kommunalen Impfzentren haben wir soeben darüber informiert, dass ab sofort keine weiteren Impfungen mit diesem Wirkstoff vorzunehmen sind.“

Das PEI weist darauf hin, dass sich Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen z.B. mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollen. Die Mitteilung des PEIs ist dieser Nachricht beigefügt. Der Impfstopp wird sich leider auf das Vorankommen der Schutzimpfungen in Niedersachsen auswirken. Die Impfungen mit AstraZeneca wurden gestoppt. Alle anderen Impfungen mit Impfstoff der Firmen BioNTech und Moderna laufen weiter. Welche konkreten Folgen, wie etwa der Umgang mit Lagerbeständen oder neue Terminvergaben etc., sich aus der Entscheidung ergeben, wird jetzt analysiert und bewertet. Nach Mitteilung des Bundes wird die Europäische Arzneimittelbehörde EMA entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken.

Stand heute (15. März) wurden nach Niedersachsen 295.200 Impfdosen AstraZeneca ausgeliefert. 134.549 Dosen wurden verimpft.

Auch in der Region Hannover wird die Verimpfung des AstraZeneca-Vakzins vorerst ausgesetzt. Die Landeshauptstadt und die Region Hannover, die gemeinsam das Impfzentrum auf dem Messegelände betreiben, reagieren damit auf den vom Bundesgesundheitsministerium verfügten Stopp für den Impfstoff.

„Für den stationären Betrieb im Impfzentrum sind bis einschließlich Freitag dieser Woche zunächst keine Auswirkungen zu erwarten. Der Grund: Im Impfzentrum werden derzeit die Vakzine von Biontech und Moderna verabreicht“, erklärt der städtische Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe. Termine müssen demnach bis Freitag nicht abgesagt werden. Dagegen fällt der Einsatz der mobilen Impfteams in der Region Hannover zunächst aus, da die Teams hauptsächlich AstraZeneca-Vakzin verimpfen sollten. So war ursprünglich geplant, dass die mobilen Einheiten am Dienstag und Mittwoch dieser Woche in Schulen aktiv werden sollten. Die betroffenen Einrichtungen werden derzeit über die Absagen informiert. Stadt und Region haben außerdem die Lieferung von AstraZenaca-Impfstoff an die Kliniken in der Region Hannover ausgesetzt.

Das Vakzin AstraZeneca spielte bislang für den Impffortschritt in der Region Hannover eine bedeutende Rolle. So erwartet Hannover für Anfang April die Lieferung von knapp 25 000 AstraZeneca-Dosen. „Wir prüfen nun die Lage und stimmen uns eng mit dem Land ab, wie wir weiter verfahren“, erklärt Cordula Drautz, Finanzdezernentin der Region Hannover. Prognosen über die Verfügbarkeit von Impfstoffen in den kommenden Wochen seien derzeit unmöglich, dazu reichten die derzeit vorliegenden Informationen nicht aus, betonen Drautz und von der Ohe.