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CDU und Grüne kritisieren Ratssitzung am 1. April

Gehrden.

Gehrdens Bürgermeister Cord Mittendorf hat für den 1. April um 18.30 Uhr zu einer Ratssitzung in die Festhalle Am Castrum eingeladen. Wesentlicher und dringender Anlass ist die Verkleinerung des Rates zur nächsten Kommunalwahl. Der Beschluss dazu muss 18 Monate vorher getroffen werden - das ist spätestens am 30. April. Der Rat hatte in den letzten Jahren immer aus Sparsamkeit eine Verkleinerung der gestzlichen Mindestgröße um zwei Mandate beschlossen. "Wir gehen nicht in den Ratssaal, sondern in die Festhalle und setzen alle Vorgaben des Robert Koch Instituts um", betont Gehrdens Bürgermeister Cord Mittendorf. "Wir vergeben für interessierte Bürger Einlasskarten, die bei mir im Büro bestellt werden können und dann per Brief oder Mail verschickt werden", klärt Mittendorf weiter auf. Die Bürger würden dann im Musikraum, die Ratsmitglieder in der Halle und die Verwaltung auf der Bühne sitzen, damit die Schutz-Maßnahmen greifen können. Außerdem wird 30 Minuten vor der Ratssitzung bei allen Anwesenden die Körpertemperatur auf Fieber gemessen.

Auf Begeisterung stößt Mittendorf bei den Ratsmitgliedern damit nich. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Spieker und der Vorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen Heinz Strassmann lehnen die Sitzung vehement ab: „Die Ratssitzung vor Ablauf der Schulschließungsfrist und weiterer wohl noch bevorstehender Verschärfungsmaßnahmen für das Datum 1. April einzuberufen, ist infektionsepidemiologisch alles andere als ratsam." Auch in der Festhalle werde es keine strikte Einhaltung von Abstandsmaßnahmen geben können. "Insbesondere viele Ratskollegen und Besucher gehören zur Risikogruppe. Überall sonst in Behörden und Unternehmen wird Besucherverkehr verboten und Menschen werden gebeten, auch im privaten Umfeld möglichst Abstand zu halten. Für diese Kehrtwende des Bürgermeisters hinsichtlich aller bisherigen Vorgaben fehlt uns das Verständnis.“

Cord Mittendorf betont, er sei im engen Austausch mit dem Ratsvorsitzenden. "Wenn es nicht geht und die Sachlage bis zum Termin eine andere ist, werden wir die Sitzung natürlich verschieben", so der Bürgermeister. Mit der frühen Terminierung am 1. April blieben noch vier Wochen Luft.