Gehrden.
Die Freiwillige Feuerwehr Lemmie hat ihre Jahreshauptversammlung durchgeführt. Allerdings konnte die Wehr sich nicht wie üblich in ihrem Feuerwehrhaus treffen. Damit die Abstandsregeln eingehalten werden konnten, wurde in der Festhalle Am Castrum in Gehrden gefeiert. Das Feuerwehrhaus sollte aber nicht vergessen werden.
Ortsbrandmeister Carsten Seiler eröffnete die Versammlung und begrüßte Kameraden sowie Gäste. Neben Bürgermeister Cord Mittendorf und Ortsbürgermeister Hilmar Rump, war auch Stadtbrandmeister Olaf Zieske anwesend. Die Freiwillige Feuerwehr darf viele junge Mitglieder in ihren Reihen zählen. Aktuell sind 39 Aktive, 83 Passive und elf Kameraden in der Altersabteilung auf der Mitgliederliste. Zu sechs Einsätzen und sechs Hilfeleistungen wurden die Kameraden 2020 gerufen. Auch ein Kindergartenkind musste gerettet werden. Es war in einem Baum eingeklemmt.
Corona ging aber auch an der Ortswehr nicht spurlos vorüber. Ab Juli mussten die Übungsdienste im Wechsel stattfinden. „Ich danke euch allen im Namen des Ortskommandos, für eure stetige Teilnahme und eure Ausdauer in dieser schwierigen Zeit“, so Seiler zu seinen Kameraden. Doch auch die Planungen zum neuen Feuerwehrhaus konnten nicht weitergeführt werden. Seit Jahren bemängelt die Feuerwehrunfallkasse den Zustand des Gerätehauses. Seit drei Jahren werden von der Feuerwehr Lemmie Vorschläge zum Neubau gemacht. Stadt und Ortswehr sind sich einig und auch das Geld ist vorhanden. Doch im Ortsrat hat sich Widerstand gegen den Standort auf einer freien Fläche Richtung Wennigsen aufgebaut. „Es wird langsam eng. Eng an Platz und eng für die Gesundheit unserer Leute“, kritisiert der Ortsbrandmeister die Situation. Die Feuerwehrleute müssen sich in der Fahrzeughalle umziehen, wo vorher das Einsatzfahrzeug warmlief. Die Abgase sind schädlich für die Kameraden, außerdem wird die Einsatzkleidung kontaminiert. Ist die Ausrüstung nass, kann sie kaum getrocknet werden. „Aufgrund des Widerstandes halte ich eine Grundsteinlegung 2021 für nicht möglich“, ist Seiler enttäuscht.
Cord Mittendorf greift das Thema auf. Er lobt die Zusammenarbeit mit der Wehr und hofft ebenfalls auf eine schnelle Lösung: „Während Corona sprachen alle von den systemrelevanten Berufen. Doch was ist mit dem systemrelevanten Ehrenamt, den Feuerwehrleuten? Ein Feuer lässt sich nicht im Homeoffice löschen.“ Auch Stadtbrandmeister Olaf Zieske hofft auf eine Grundsteinlegung 2021, zum 100. Jubiläum der Lemmier Ortswehr. Das Feuerwehrfest soll, kommt Corona nicht dazwischen, am 3. Juli 2021 stattfinden. „Dann liegt der Grundstein für das neue Feuerwehrhaus aber hoffentlich schon in Zement“, so Zieske.
Vor den Ehrungen und Beförderungen wurde dem stellvertretende Regionsjugendfeuerwehrwart Daniel Imhof das Wort erteilt. Er lobte die lange und gute Kinder- und Jugendarbeit in Lemmie. Mit sechs Kindern und 17 Jugendlichen sei die Jugendabteilung besten aufgestellt. Imhof nutze die Gelegenheit, um Kinderfeuerwehrwart Roman Weller für seine langjährige Arbeit für die Kinderfeuerwehr auszuzeichnen. Weller bekam das Ehrenzeichen der Jugendfeuerwehr verliehen.
Emma Henke und Lisa Sehnert wurden verpflichtet und in die aktive Wehr aufgenommen.
Carsten Seiler wurde zum Brandmeister befördert. Martin Walter und Andreas Strietzel sind nun Löschmeister. Zum Oberfeuerwehrmann wurden Jana Bernsee, Tim Geschwandtner, Matz Jürgens, Heiko Nolte und Jens Protmann befördert.
Für 50 Jahre in der Feuerwehr wurden Frank Gottschalk, Georg Fehlie und Ernst Nolte geehrt. Frank Gottschalk wurde darüber hinaus zum Ehrenbrandmeister befördert. Diese Ehre hat er sich durch seine Jahrzente lange Arbeit für die Ortsfeuerwehr Lemmie verdient.
Olaf Zieske gab den Kameraden mit auf den Weg: „Bleibt gesund. Wir brauchen euch. Das schlimmste wäre, wenn wir eine Feuerwehr schließen müssten.“