Gehrden.
Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung konnten sich einer Beschlussempfehlung der Stadtverwaltung für die Festschreibung einer Dreizügigkeit für die künftige neue Grundschule Am Langen Feld nicht anschließen. Mit den Gegenstimmen von SPD und FDP empfahl der Ausschuss mit einer Stimmenmehrheit von CDU und Grünen eine Vierzügigkeit für die künftige Grundschule.
Unstrittig war die Einführung einer offenen Ganztagsschule zum Schuljahr 2021/22 oder 2022/23 für die beiden Gehrdener Grundschulen Am Castrum und Am Langen Feld. Das Hausaufgabenprojekt an beiden Grundschulen wird mit der Errichtung als Ganztagsschule eingestellt. Der Hortbetrieb an der Grundschule Am Castrum wird mit Errichtung der Grundschule als Ganztagsschule aufgegeben.
Heinz Strassmann (Bündnis 90/Grüne) schlug eine neue Formulierung der Beratungsvorlage vor. „Die Erhöhung des Budgets um 1.000 Euro pro Jahr für zusätzliche Lehr- und Lernmittel sollte noch nicht festgeschrieben werden, sondern diese Detailfragen sollten im Verlauf der Einrichtung einer Ganztagsschule geklärt werden“, so Strassmann. Auch die Schulausstattung sollte bedarfsgerecht geregelt werden. Mit diesem Änderungsantrag konnte sich Heinz Strassmann aber nicht durchsetzen.
Für die künftige Grundschule Am Langen Feld sollte mit dem Beschluss zur Einrichtung einer Ganztagsschule zugleich die Dreizügigkeit festgeschrieben werden. Ausschussvorsitzender Henner Bechtold (CDU) empfahl als Gegenentwurf zur Verwaltungsvorlage eine Vierzügigkeit auszuweisen. „Nicht benötigte Räumlichkeiten für die Unterrichtsversorgung könnten für andere Zwecke im schulischen Sinn genutzt werden“, so Bechtold.
Zuvor hatte Eva Czerwinski als Fachdienstleiterin für Bildung, Kultur und Sport ein umfangreiches Zahlenwerk zur Schulentwicklungsplanung vorgestellt. Danach schrammt die Grundschule Am Langen Feld mit einer hohen Auslastung immer an der Grenze zwischen Dreizügigkeit und Vierzügigkeit entlang, für ein Prognosejahr wird sogar eine Vierzügigkeit hochgerechnet.
Christiane Schmieder (CDU) fragte nach, ob die Auswirkung einer steigenden Inklusion und der Zuzug von jungen Familien in allen künftigen Gehrdener Neubaugebieten berücksichtigt seien. „Zwei oder drei Kinder mehr werden wir schon unterbringen können“, meinte Bürgermeister Cord Mittendorf. Er empfahl eine Dreizügigkeit für die Grundschule Am Langen Feld. Außerdem könnten zusätzliche Räumlichkeiten für schulische Kooperationspartner wie die Calenberger Musikschule vorgesehen werden. Diese Räume müsste man den Kooperationspartnern aber zu einem Zeitpunkt allerdings wieder wegnehmen, wenn der Bedarf für eine Vierzügigkeit der Grundschule gegeben sei. Schulleiterin Stefanie Diemert von der Grundschule Am Langen Feld räumte ein, dass bei einer Vierzügigkeit der Raumbedarf für Unterrichtsräume in dem künftigen Neubau steigt, aber auch größere Räumlichkeiten für Verwaltung, Sozialräume, Unterrichtsvorbereitung und Betreuungsräume neben den Klassenzimmern zu schaffen sind. Der Neubau der Grundschule müsste dann um ein Obergeschoss aufgestockt werden. Auch die Folgekosten für zusätzliche Lehrkräfte seien wesentlich höher bei einer Vierzügigkeit.
Michael Passior (SPD) schlug eine Vertagung des Beratungspunktes vor, um noch offene Fragen zu klären. Der Ausschuss für Bildung entschied sich letztlich mehrheitlich für eine Vierzügigkeit der Grundschule Am Langen Feld. In seiner Sitzung am 27. September wird der Rat der Stadt eine Entscheidung zur Drei- oder Vierzügigkeit der Grundschule Am Langen Feld treffen.