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Beschwerlich: Förderschüler müssen nach Springe fahren

Für Hemminger und Gehrdener Förderschule geht es ab sofort nach Springe auf die Förderschule.

Springe / Ronnenberg / Gehrden / Hemmingen.

Schüler der Selma-Lagerlöf-Schule in Empelde sollen künftig zur Springer Janusz-Korczak-Förderschule gehen. Die Regionsverwaltung hat in der Fachausschusssitzung eine Änderung der Schulbezirkssatzung beabsichtigt. Betroffen davon sind Schüler aus Hemmingen und Gehrden.

Schulleitung und Elternbeirat der Selma-Lagerlöf-Schule hatten sich gegen diese Absicht ausgesprochen. Sie hatten die Regionsverwaltung darauf hingewiesen, dass Schüler aus Hemmingen oder Gehrden zukünftig mit einem beschwerlicheren Anfahrtweg zur Schule, mit einer Minderung der Freizeit und Problemen bei der Pflege sozialer Kontakte konfontiert würden. Außerdem sei der Selma-Lagerlöf-Schule die voraussichtliche Verminderung der Schülerzahl abträglich, weil hierdurch sinnvolle Schulprojekte künftig nicht fortgesetzt werden könnten. Die AfD-Mandatsträger Christiane Wichmann und Konstantin Zimmermann haben sich in der Sitzung für das Anliegen der Schulleitung und des Elternbeirates der Selma-Lagerlöf-Förderschule eingesetzt.

Die Regionsverwaltung legte daraufhin die Argumente für die beabsichtigten Neuerungen dar. Es ginge der Verwaltung um die optimale Auslastung der Schulkapazitäten in ihrer Trägerschaft, die längeren Schulwege seien zumutbar und zudem sei die neue Satzung veränderbar, sollte sie sich in der Praxis als verfehlt erweisen. Während der Aussprache ergriff die AfD-Abgeordnete Wichmann das Wort. Sie teilte mit, dass sie selbst in der Vergangenheit durch eine Schwerbehinderung eingeschränkt gewesen sei, ähnlich wie die Schulkinder der Selma-Lagerlöf-Fördereinrichtung. „Vieles, worüber sich ein unbeeinträchtigter Mensch gar keine Gedanken macht, ist durch eine Schwerbehinderung unendlich mühevoll. Vieles ist mit Leiden verbunden, wo Sie das nicht erwarten würden. Wenn man das selbst erlebt hat, wird man bei solch einer Entscheidung nachdenklicher und sagt einem Betroffenen nicht so leichthin: Das ist für dich zumutbar und damit hast Du nun klarzukommen“, sagte Christiane Wichmann den anderen Sitzungsteilnehmern aus ihrer eigenen Erfahrung.

Zustimmung in der Sache erhielt Christiane Wichmann von Christiane Hinze, der FDP-Fraktionsführerin. Auch Hinze erschienen die künftigen Anfahrtwege nach Springe zu beschwerlich. Bernward Schlossarek, Fraktionsführer der CDU, schloss sich den Argumenten der Verwaltung an.

Mit den Stimmen von CDU, SPD und den Grünen wurde die Änderung der Schulsatzung nach den Vorstellungen der Regionsverwaltung schließlich in der Abstimmung durchgesetzt.