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Benther Berg: Ordnung muss sein

Benthe.

Die Waldbetriebsgemeinschaft Benther Berg arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, dass Orkantief Friederike am 18. Januar umgestürzte Holz aus dem Wald zu bergen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die Baumart Fichte. Die Fichte ist ein Flachwurzler und konnte vor allen Dingen durch den stark aufgeweichten Boden bei dem Sturm den Windböen nicht standhalten.

Von Vorteil war, dass die meisten Bäume mitsamt der Wurzel umgefallen und nicht abgebrochen sind, und somit noch eine geringe Versorgung des Baumes über die Wurzel möglich war. Das ist besonders wichtig, weil die Fichte einem Schädling, dem Borkenkäfer, ausgesetzt ist, der bei wärmer werdenden Temperaturen die umgefallenen geschwächten Bäume anfliegt, Löcher in das Holz bohrt und dort seine Eier ablegt. Die Larven fressen sich dann durch das Holz und entwerten es. Darüber hinaus kommt es zu einer massenhaften Vermehrung, sodass auch gesunde und vitale noch stehende Bäume massiv geschädigt und vollständig zerstört würden.

Die Maßnahmen im Benther Berg beginnen erst jetzt, da durch den Sturm Friederike vor allen Dingen im südlichen Niedersachsen, teilweise Waldgebiete vollständig umgefallen sind und viele Maschinenkapazitäten dort zusammengezogen wurden, um diese außergewöhnlich hohen Holzmengen zu bergen. Die Aufarbeitung dieses Sturmholzes ist für die Maschinenführer eine äußerst schwierige Aufgabe, da das Holz teilweise kreuz und quer liegt. Eine manuelle Aufarbeitung des Holzes per Motorsäge wäre sehr gefährlich, da die Bäume teilweise unter großer Spannung stehen und die Stämme beim Absägen zur tödlichen Gefahr werden könnten.

Da das Holz nach dem Aufarbeiten zügig abtransportiert werden muss, ist auch das ein wichtiger Faktor. Die Logistik muß ebenso in Form von speziellen Lastwagen und auch Gütertransportkapazitäten verfügbar sein, damit das Holz nicht zu lange am Waldweg liegen bleibt.

Vor diesem Hintergrund der bisher fehlenden Maschinenkapazitäten in Niedersachsen und der fehlenden Logistikkapazitäten für den Abtransport des Holzes, sowie des dringenden Schutzes des Waldes vor dem Borkenkäfer, sind die Arbeiten bei der jetzt beginnenden warmen Witterung dringend erforderlich und nach der ordnungsgemäßen Waldbewirtschaftung auch unproblematisch. Wir nehmen Rücksicht auf sensible Bereiche im Wald und die eigesetzten Spezialfahrzeuge sind mit bodenschonender Breitbereifung ausgestattet um möglichst geringe Schäden zu verursachen, sagt der Vorsitzende der Waldbetriebsgemeinschaft Jakob von Richthofen.

Die Waldbetriebsgemeinschaft Benther Berg ist ein Zusammenschluss aus 76 überwiegend privaten Waldbesitzern, die ihre Forstflächen im und um den Benther Berg und das Velber Holz auf 312 ha gemeinschaftlich bewirtschaften. Alle durchgeführten Arbeiten im Wald werden von einem Förster der Landwirtschaftskammer Niedersachsen geplant, überwacht und betreut. Alle forstlichen Maßnahmen werden auf Grundlage eine Gutachtens durchgeführt, welches alle zehn Jahre erneut den Bestand und den Zustand des Waldes neu erfasst und die Planungen für die Ernte überarbeitet. Das erst vor zwei Jahren neu erstellte Gutsachten hat ergeben, dass die Holzmenge in Form von stehenden Bäumen auf den Flächen der Waldbetriebsgemeinschaft weiter zunimmt.