Anzeige
Anzeige
Anzeige

10 Jahre Tafel in Gehrden

Gehrden. Im Herbst 2010 suchte die Stadtverwaltung Gehrden zusammen mit der AWO, Barsinghausen ehrenamtliche Helfer für die Einrichtung einer Tafel-Außenstelle in Gehrden. Am 7. April 2011 um 14 Uhr war es dann endlich so weit in dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus an der Nordstraße den Betrieb der Tafel aufzunehmen. Die Stadtverwaltung Gehrden hat der AWO Barsinghausen die leerstehenden Räume kostenlos zur Verfügung gestellt und auch die Nebenkosten übernommen..

Die Barsinghäuser Tafel unterstützte beim Start die ehrenamtlichen Mitarbeiter in Gehrden mit seiner Infrastruktur an Lieferfahrzeugen und langjähriger Erfahrung in den Abläufen eines Ausgabetages. Bei der Eröffnung der Außenstelle der Tafel am 7. April 2011 wurden 26 Bedarfsgemeinschaften mit circa 60 Personen aus Gehrden und Ronnenberg erstmalig mit gespendeten Lebensmitteln der Supermärkte und Bäcker aus der Region versorgt. Drei Monate später waren bereits 100 Bedarfsgemeinschaften registriert. Die Gehrdener Bürger entwickelten ein hohes Maß an Spendenbereitschaft bei den Aktionen „Ein Teil mehr“ in den Gehrdener und Ronnenberger Lebensmittelmärkten. Der Verein „Deistersterne“ aus Barsinghausen packte für die Kinder jedes Jahr zu Ostern und Weihnachten Überraschungspäckchen.

Im Juni 2014 bezog die Außenstelle der Barsinghäuser Tafel am Kantplatz 6 die neuen Räume, nachdem das Feuerwehrgerätehaus an der Nordstraße einem Wohnhausneubau weichen sollte. Durch Vermittlung des damaligen Bürgermeisters Heldermann hat die KSG (Kreissiedlung Hannover) ein leerstehendes Ladengeschäft der Tafel kostenlos zur Verfügung gestellt, sodass ein nahtloser Übergang des Betriebes möglich war.

Mit Beginn der Flüchtlingskrise 2015 kamen die ehrenamtlichen Helfer dann an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. In der Zeit waren über 275 Tafel-Kunden mit 500 Personen registriert. Der Ausländeranteil lag zu der Zeit bei 50 Prozent. Das Thema Sprache forderte die Mitarbeiter der Tafel besonders.

Im Dezember 2016 hatte der damalige Leiter der Tafel, Peter Radike, die Leitung an Elisabeth Bekiersch übergeben und damit einen reibungslosen Übergang in der Leitung der Tafel sichergestellt. Das 22- köpfige Team um Frau Bekiersch versorgt heute 94 Bedarfsgemeinschaften mit circa 300 Personen, davon 90 Kinder.

Trotz der Corona-Pandemie konnten die Tafel-Verantwortlichen mit intelligenten Hygiene-Konzepten die wöchentliche Ausgabe vor der Tür beibehalten und mussten keinen Tag schließen.

Zehn Jahre Tafel in Gehrden sind ein trauriger Beweis, dass es in Deutschland immer noch zu viel Armut gibt und Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Zehn Jahre Tafel in Gehrden sind aber auch ein positiver Beweis der Gehrdener Bürger an Menschenliebe und Hilfe für Menschen, denen es nicht so gut geht. Zehn Jahre Tafel in Gehrden ist auch ein guter Zeitpunkt allen ehrenamtlichen Helfer der Tafel in Gehrden und der AWO, Barsinghausen und deren Kollegen der dortigen Tafel für ihre Mitarbeit und Zusammenarbeit zu danken. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre es nicht möglich gewesen die Menschen wöchentlich mit Lebensmitteln zu versorgen.

Der ehemalige Leiter der Tafel in Gehrden, Peter Radike, sagte einmal zu seinem höchsten Ziel für die Tafel: „Mein Ziel ist es, dass ich und die Tafeln nicht mehr gebraucht werden. Dann haben wir eine Gesellschaft geschaffen, in der kein Mensch mehr Not leiden muss. Das wird aber wohl noch lange eine Illusion bleiben.“ Daher wird es wohl mit ehrenamtlichen Helfern und spendenfreudigen Menschen und Unternehmen auch in den nächsten zehn Jahren eine Tafel in Gehrden geben.