Kirchdorf. Am Montag, 13. März, sind rund 40 Schüler durch das Versprühen von Reizgas an einer Oberschule verletzt worden. Sechs Personen mussten anschließend stationär in einem Krankenhaus behandelt werden..
Nach bisherigen Erkenntnissen des Polizeikommissariats Barsinghausen trug eine 13-jährige Schülerin versehentlich Reizgas bei sich, da sie die Jacke von einer Angehörigen vertauscht hatte. Das Kind hantierte damit im Schulgebäude herum und überließ das Tierabwehrspray unter anderem zwei Schülerinnen im Alter von 13 und 14 Jahren. Die Beiden sprühten gegen 11.50 Uhr mit dem Reizgas in den Räumen der Oberschule herum. Dadurch verteilte sich das Reizgas im betroffenen Schulkomplex und diverse Schüler litten im Anschluss unter Atemnot.
Vorsichtshalber wurde das betroffene Schulgebäude von der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr evakuiert. Es waren ca. 1500 Personen aus den Schulen evakuiert worden und befanden sich an mehreren Sammelplätzen. Alle Räumlichkeiten wurden begangen, um evtl. zurückgebliebene Personen nach draußen zu führen. Hierbei kamen auch mehrere Trupps mit Atemschutzgeräten zum Einsatz. Anschließend wurden gemeinsam mit der Haustechnik Lüftungsmaßnahmen durchgeführt. Weitere Feuerwehrleute übernahmen anfangs die Betreuung der betroffenen Schüler. Dafür wurde ein Schnelleinsatzzelt der Feuerwehr Barsinghausen vor der Sporthalle aufgebaut. Alle Schüler, die Symptome zeigten wurden dann von den Sammelplätzen geholt und in diesen Bereich gebracht. Hier wurden alle betroffenen Personen durch Notärzte gesichtet und registriert. Der Fachberater San des ASB ließ die Sporthalle öffnen und im Inneren einen Behandlungs- bzw. Betreuungsplatz aufbauen.
Im Einsatz waren diverse Rettungskräfte, um die rund 40 verletzten Kinder und Jugendliche medizinisch zu versorgen. Sechs Personen mussten jedoch mit einem Rettungswagen für eine weitere medizinische Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen Schüler wurden vor Ort vom Rettungsdienst ambulant behandelt. Alle Personen erlitten leichte Verletzungen. Unterricht fand an diesem Tage nicht mehr statt.
Die beiden Tatverdächtigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an die Erziehungsberechtigten übergeben. Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
Um 14.30 Uhr konnten die letzten Feuerwehrkräfte die Einsatzstelle verlassen.
Die Feuerwehr war mit elf Fahrzeugen und circa 65 Feuerwehrleuten im Einsatz. Der Rettungsdienst Region Hannover / MANV Komponente mit 20 Fahrzeugen und ca. 40 Personen. Darunter zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, 13 Rettungswagen (Region Hannover und LK Hameln / LK Schaumburg), zwei Leitende Notärzte (LNA), 1 Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, BF Hannover mit 1 GRTW + ein HLF, je ein Führungsdienst zur Unterstützung des ORGL und 1 Führungsdienst zum LNA Transport und anschließend Meldekopf für nachrückende Rettungsmittel. Die SEG des ASB Barsinghausen mit einem Gerätewagen Sanitäter, einem Gerätewagen Betreuung, zwei MTW, einem ELW 1, einem ELW 2, zwei Rettungswagen und 35 Helfern. Die Polizei mit vier Fahrzeugen und elf Beamten. Insgesamt circa 45 Fahrzeuge und 152 Einsatzkräfte.