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Übung: "Stümpel Hof in Flammen"

Ingeln-Oesselse.

Mit 15 Helfern und drei Fahrzeugen rückte die Ortsfeuerwehr Ingeln-Oesselse am Dienstagabend gegen 18.42 Uhr zum Stümpel Hof aus. Über Funkalarmempfänger wurde eine starke Rauchentwicklung gemeldet. Als die Besatzung des Tanklöschfahrzeug in die Dorfbrunnenstraße einbog quoll dunkler Rauch aus den Fenstern im 1. Obergeschoss. Eine aufgeregte Frau vor dem Haus berichtete von fünf Personen, die noch im Haus seien.
Nach Eintreffen weiterer Fahrzeuge rüsteten sich mehrere Trupps mit Atemschutzgeräten aus, wenige Minuten später tasteten sich die Helfer schon durch die total verqualmten Räume des historischen Gebäudes. Zwei Nebelmaschinen sorgten für so viel künstlichen Rauch, dass man die Hand vor den Augen kaum sehen konnte. Zwei Personen fanden die Retter in der 1. Etage, drei weitere Vermisste im Dachgeschoss. Mit viel körperlichem Einsatz wurden die Personen durch das Treppenhaus nach draußen getragen. Nach der Menschenrettung erfolgte über zwei C-Rohre die "Brandbekämpfung" im Dachgeschoss. Von außen wurde auch eine 4-teilige Steckleiter in Stellung gebracht. Zur Wasserversorgung wurde eine Schlauchleitung zu einem Hydranten verlegt. Mit einem Hochleistungslüfter bliesen die Helfer frische Luft in das Gebäude.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude soll durch die Firma Beste Bau  aus Sehnde zu einer Senioren gerechten Anlage "altengerechtes Wohnen" umgebaut werden. Das Objekt stellte Dirk Berkefeld von der Sehnder Firma der Ortsfeuerwehr kostenlos zur Verfügung. Anwohner von gegenüber dachten, dass es tatsächlich in dem Haus zu einem Feuer gekommen war, so echt sahen die Rauchwolken aus. Ãœbungsleiter Tim Klebeck und Jan Kasten hatten sich bei der Vorbereitung sehr viel Mühe gegeben. "Wir haben extra zwei Nebelmaschinen im Einsatz und große Rauchbomben an den Fenstern gezündet, damit es recht spektakulär aussieht". Auch der Einsatz von "lebenden Vermissten" anstatt von Puppen stellt eine weitere Herausforderung an die Einsatzkräfte dar.

Thomas (30), einer der Vermisstendarsteller der Feuerwehr Müllingen-Wirringen fand die Übung sehr spannend, wenn auch aus einer anderen Perspektive: "Ich hatte mich hinter einem Tisch verkrochen, bei so viel Rauch ist es ein komisches Gefühl auf die Retter zu warten und gar nichts sehen zu können". Es war mit der Rettung aber vollauf zufrieden. Draußen wurde er sogar auf eine Trage gelegt.

Nach Ende der Übung gab es noch Gegrilltes und kühle Getränke am Feuerwehrhaus in der Bokumer Straße. Ortsbrandmeister Frank Bezdiak lobte die Einsatzkräfte: "Die Übung ist gut gelaufen, bei einem echten Feuer hätten wir aber noch Verstärkung angefordert". Ein kleines Manko war die spärliche Kommunikation über Funk untereinander, da besteht noch Schulungsbedarf.