Laatzen.
Die Adresse in der Mergenthaler Straße ist den Feuerwehrleuten durchaus bekannt, denn dort waren die Retter schon wegen angebrannten Essen mehrmals im Einsatz. Nun hieß es aber ausgelöste Brandmeldeanlage und starke Rauchentwicklung. Eine Durchzündung hat für eine sehr schnelle Brandausbreitung geführt. Außerdem werden vier Personen vermisst. Ein Schreckenszenario für eine Übung im Altenheim.
Kurz und knapp schildern Übungsleiter Kai Tischler und Christian Becker den anrückenden Helfern die Ausgangslage: Im Stuhllager ist ein Feuer ausgebrochen, bei starkem Qualm sind vier Bewohnern eingeschlossen. Unter Atemschutz betreten fünf Trupps (jeweils zwei Einsatzkräfte) die verrauchten Flure und Räume. Nach wenigen Minuten wird die erste Person ins Freie geführt. An diesem Übungsabend sind es Dummys, die die Vermissten darstellen. Nach und nach werden alle vier Bewohner auf dem gegenüberliegenden Fußweg zur weiteren Betreuung abgelegt. Ein erfahrener Kamerad übernimmt die Versorgung. Mit mehreren C-Rohren bekämpfen die Laatzener Retter anschließend die Flammen. Ein mobiler Rauchverschluss sorgt dafür, dass fast gar kein giftiger Rauch in die anderen Räume der Seniorenresidenz strömt.
Henrik Lauterbach von der Haustechnik beobachtet die Übung genau, denn er ist selbst freiwilliger Feuerwehrmann bei einer Feuerwehr in der Region Hannover. "Es ist spannend zu sehen wie professionell hier gearbeitet wird", ergänzt er während der Übung. Die anderen Bewohner der Seniorenresidenz wussten vorher natürlich Bescheid, manche schauten sogar interessiert zu. Knapp 50 Retter der Ortsfeuerwehr Laatzen waren an diesem Abend mit acht Fahrzeugen im Einsatz. Die Straße vor dem Haus wurde kurzzeitig gesperrt.
Mit kalten Getränken bedankte sich Lauterbach bei den Helfern für ihren Einsatz. Mit einem donnernden "Gut Wehr" verabschiedete sich die Feuerwehr gegen 20.20 Uhr.