Gehrden.
Vor einigen Wochen war Dirk Tegtmeyer, als einziger Vertreter für Die Linke im Rat der Stadt Gehrden, noch davon ausgegangen, sich für die heutige Ratssitzung auf das Anliegen konzentrieren zu können, langfristig einen S-Bahn-Anschluss für Gehrden zu erreichen – und dann eskalierte die Debatte um den neuen Betriebshof von Regiobus.
Der Antrag, die Region zur Prüfung eines Schienennetzanschlusses für Gehrden aufzufordern, wird im Rat sehr wahrscheinlich scheitern, da er schon im VBG (Ausschuss für Verkehr, Brandschutz und Gefahrenabwehr) gescheitert ist. Die langfristige Perspektive des Antrages – dass man jetzt schon mit den Planungen für einen S-Bahn-Anschluss beginnen sollte, wenn im Norden der Stadt Gehrden irgendwann ein größeres Wohn- oder Gewerbegebiet ausgewiesen werden soll – wurde von den anderen Parteien nicht geteilt. Die Debatte um Regiobus wird diese Frage natürlich völlig überschatten.
Ein neuer Betriebshof für Elektrobusse ist als Teil der Energiewende eine sehr gute Idee – nur leider benötigt Regiobus auch jene Flächen, die von den Anliegern im Gewerbegebiet Gehrden-Ost schon seit teilweise 15 Jahren als Erweiterung für ihre Gewerbebetriebe angedacht sind. „Auch wenn es den Anliegern gegenüber nie eine rechtlich verbindliche Zusage gab, so ist ein solcher Vertrauensbruch als Kommunalpolitiker ziemlich schwer zu vertreten“, so Tegtmeyer. In dieser Situation schlägt Dirk Tegtmeyer vor, zusätzliche Gewerbeflächen südlich des bestehenden Gewerbegebietes zu schaffen, so dass für Regiobus und die anliegenden Gewerbetreibenden genug Platz wäre. Die Verwaltungsgebäude von Regiobus wären dann ca. 200 m von dem eigentlichen Betriebshof entfernt, dafür wäre neben den Verwaltungsgebäuden sicherlich noch Platz für eine Betriebskita.
Ausführlich wird dies in einem Artikel auf der Homepage der Linken Südwest dargestellt. Dieser Artikel schlägt außerdem vor, die Straße zur Anbindung dieser Flächen bis nach Norden zur B65 zu verlängern, sowie nach Süden bis zur K230 und weiter bis zum Krankenhaus, so dass sich eine vollständige Ostumgehung für Gehrden ergibt. Dies lässt sich am besten als Kreisstraße umsetzen, da diese Straße zweimal am Rand eines Landschaftsschutzgebietes entlangführen würde, und nur die Regionsversammlung solche Eingriffe beschließen kann. Man würde natürlich an anderer Stelle Ausgleichsflächen für den Landschaftsschutz schaffen. Während ein S-Bahn-Anschluss für Tegtmeyer ein Bestandteil der langfristigen Planungen zur Entwicklung der Stadt Gehrden ist, handelt es sich hier um mittelfristige Planungen, die, aufgrund des Interesses von Regiobus, beschleunigt werden sollten.
„In Anbetracht der Kürze der Zeit bis zur heutigen Ratssitzung, und der Tatsache, dass Die Linke nicht an dem runden Tisch zu dem Thema beteiligt wurde, ist natürlich völlig unklar, wie sich Regiobus und die Region Hannover zu meinem Kompromissvorschlag verhalten werden“, erklärt Tegtmeyer. Sollte von ihnen kein Entgegenkommen zu erwarten sein, schreibt Tegtmeyer, „dann wäre ein Standort für Regiobus in Ronnenberg sicherlich die bessere Wahl.“