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Polizei richtet SoKo "Cold Case" ein

Standardbild.

Region.

Die Polizeidirektion Göttingen hat zur Aufarbeitung ungeklärter Tötungsdelikte die Sonderkommission "Cold Case" eingerichtet. Diese Sonderkommission ist für den ganzen Bereich der Polizeidirektion Göttingen zuständig und besteht aus acht Ermittlungsbeamten.

Obwohl die Polizei stets sehr hohe Aufwände zur Aufklärung sogenannten "Straftaten gegen das Leben" betreibt und auch eine sehr hohe Aufklärungsquote in diesem Bereich erreicht, kann nicht in jedem Fall ein Tatnachweis erbracht werden. Da diese Taten nicht der Verjährung unterliegen, ruhen in solchen Fällen lediglich die polizeilichen Ermittlungsarbeiten. Insbesondere durch Fortschritte in den Bereichen der Forensik und Kriminaltechnik gelingt es jedoch immer wieder, die Täter der "Straftaten gegen das Leben" nachträglich zu überführen. In der Polizei Niedersachsen wurde daher im Jahr 2018 eine landeseinheitliche Konzeption zur strukturierten Aufarbeitung sogenannter "Cold Case"-Fälle entwickelt; als "Cold Cases" werden dabei ungeklärte Tötungsdelikte und Vermisstenfälle betrachtet, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Tötungsdelikt auszugehen ist. Die Soko "Cold Case" der Polizeidirektion Göttingen trägt sämtliche, fallbezogenen Informationen zu jedem "Cold Case" zusammen, um diese im Hinblick auf noch vorhandene Ermittlungsansätze zu analysieren und zu bewerten. Erst dann kommt in Abstimmung mit der jeweiligen Staatsanwaltschaft eine Wiederaufnahme des Verfahrens in Betracht. Die anschließenden Ermittlungen können sich dabei über mehrere Jahre hinziehen. Ein Erfolg im Sinne einer Überführung und Verurteilung des Täters ist dabei nicht in jedem Fall garantiert, stellt aber das alles überragende Ermittlungsziel dar.

Die Anzahl der durch die Soko "Cold Case" der Polizeidirektion Göttingen zu betrachtenden, ungeklärten Tötungsdelikte und Vermisstenfälle bewegt sich im mittleren, zweistelligen Bereich. Die Fälle verteilen sich geografisch über den gesamten PD-Bereich und liegen zwischen den Jahren 1968 und 2016. Aus ermittlungstaktischen Gründen, insbesondere aber auch aus Rücksicht auf die Belange des Opferschutzes und die Rechte der Hinterbliebenen, werden zu den einzelnen "Cold Cases" und deren Priorisierung keine Details genannt.