Ingeln-Oesselse. Bombenräumung, brennende Küche, feststeckendes Kind – die Feuerwehr Ingeln-Oesselse hat im vergangenen Jahr wieder eindrucksvoll bewiesen, dass auf sie Verlass ist. Bei der Jahreshauptversammlung am Freitag zog die Wehr Bilanz.
Große Einsätze, eine starke Gemeinschaft und eine florierende Nachwuchsarbeit prägten das Jahr. Ortsbrandmeister Frank Bezdiak zeigte sich stolz über den Zusammenhalt und die hohe Einsatzbereitschaft seiner Kameraden. Ob Küchenbrand, Autounfall oder technische Hilfeleistung – die Feuerwehr war vielseitig gefordert. Besonders einprägsam: die Bombenräumung, bei der fast das gesamte Doppeldorf evakuiert werden musste. Entgegen der Erfahrungen aus Laatzen aus dem Jahr 2023 erklärt Bezdiak: „Für uns war das ein wirklich positives Erlebnis, da die Bürger des Ortes gut mitgearbeitet haben.” Ein skurriler, aber lehrreicher Einsatz war die Rettung eines Kindes aus einer Röhre mit Leiterbock und Hebemechanismus – ein Szenario, das jahrelang geübt wurde und von dem viele dachten, es käme nie zum Einsatz. „Und dann war es plötzlich genau so weit“, berichtete Bezdiak schmunzelnd.
Die Feuerwehr Ingeln-Oesselse ist nicht nur im Notfall zur Stelle, sondern auch fest in der Dorfgemeinschaft verankert. Während die Altersabteilung die Kameradschaft mit geselligen Treffen pflegt, begeistern Jugend- und Kinderfeuerwehr mit vielseitigen Aktivitäten. Ein besonderes Highlight war der “Stadtpokal” im Sommer, bei dem Jugend- und Kinderfeuerwehren aus ganz Laatzen gegeneinander antraten. Dank der starken Mitgliederzahl konnte die Jugendfeuerwehr mit zwei und die Kinderfeuerwehr Ingeln-Oesselse mit vier Gruppen teilnehmen – und beide den Sieg holen. Die hohe Beteiligung spricht für sich: Durchschnittlich 26 der 46 aktiven Mitglieder nehmen regelmäßig an den Übungsdiensten teil. Eine weitere Besonderheit des Doppeldorfes: 13 der Aktiven sind Frauen – da kann eine ganze Fahrzeugbesatzung auch aus reiner Frauen-Power bestehen. Auch die Kinderfeuerwehr boomt: Mit einer Warteliste von 24 Kindern bleibt sie ein gefragtes Angebot. „Solange es Kinder gibt, werden wir weitermachen“, versprach Kinderfeuerwehrwartin Petra Klebeck.
Ein wichtiges Zukunftsprojekt bleibt der Neubau des Feuerwehrhauses. Hier zeigte sich Ortsbrandmeister Bezdiak optimistisch: „Es geht gut voran.“ Bürgermeister Kai Eggert lobte das Engagement der Feuerwehr und betonte allerdings zeitgleich, dass gesetzliche Vorgaben, etwa zum Artenschutz, den Bauprozess momentan beeinflussen, aber alles im geplanten Rahmen verlaufe.
Befördert wurden: Tim Klebeck zum Hauptlöschmeister, Mike Grübel zum Oberlöschmeister, Christoph Warnecke zum Ersten Hauptfeuerwehrmann, Tobias Gruppe zum Oberfeuerwehrmann. Tobias Engelke, Lukas Jürgens und Christian Phillips sind neu in der Einsatzabteilung. Aus der Jugendfeuerwehr wurde außerdem Adrian Drube übernommen.
Ehrungen vom Landesfeuerwehrverband für Aktive: 25 Jahre: Manuel Lopez Munoz und Mike Grübel. Für fördernde Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: 60 Jahre: Gerd Wietgrefe, Wilhelm Beiermann, Dietmar Fiedler, Dietrich Gerhardts und Eckhard Rohde. 50 Jahre: Andreas Funda, Dieter Aumann, Jürgen Osterwald und Rolf Rieder. 40 Jahre: Wolfgang Dittmann, Hermann Freye und Kay Jürgens. 25 Jahre: Christine Bartold, Gudrun Labitzke, Klaus Hofmann, Holger Schelper, Mirco
Ulibrohl und Oliver Gunte.