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Jahreswechsel in der Landeshauptstadt und der Region verläuft relativ friedlich

Region. Die Polizeidirektion Hannover zieht für die Silvesternacht eine weitestgehend positive vorläufige Bilanz. Trotz des Wegfalls zahlreicher pandemiebedingter Beschränkungen aus den vergangenen beiden Jahren verlief der Jahreswechsel vergleichsweise friedlich. Die Polizei zeigte vielerorts eine verstärkte Präsenz und leitete unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen ein. Mehrfach wurden Einsatzkräfte mit Pyrotechnik attackiert..

Unterstützt durch Einsatzkräfte der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen waren Beamte der Polizeiinspektion Besondere Dienste seit dem Silvesterabend in der Landeshauptstadt und der Region Hannover in großer Zahl präsent, um auf bekanntwerdende Vorfälle zu reagieren. Einen Schwerpunkt polizeilicher Einsatzmaßnahmen bildete in diesem Jahr das Durchsetzen der jeweils per Allgemeinverfügung erlassenen Feuerwerksverbots- sowie der Waffenverbotszone in Teilen der Innenstadt der Landeshauptstadt Hannover.

Gegen 22.20 Uhr stellten Einsatzkräfte im Garbsener Stadtteil Auf der Horst größere Ansammlungen von überwiegend jugendlich wirkenden Personen fest, die sich wechselseitig mit Pyrotechnik beschossen. Im weiteren Verlauf richtete sich der Beschuss auch gegen die Polizeibeamten. Nachdem weitere Kräfte hinzugerufen wurden, entfernten sich die Gruppen. Auch gegen 23.50 Uhr wurden Einsatzkräfte in dem Bereich mit Pyrotechnik beschossen. Zudem gingen unbekannte Täter einen Linienbus, dessen Scheibe dabei beschädigt wurde. Um 0.50 Uhr wurden dann im Bereich Sperberhorst erneut Einsatzkräfte der Polizei mit Pyrotechnik beworfen.

Zudem mussten Rettungskräfte der Feuerwehr bei einem Einsatz geschützt werden.

Durch den Beschuss mit Pyrotechnik wurden vier Feuerwehrleute leicht verletzt, konnten jedoch ihren Dienst fortsetzen. Am Rande einer Festnahme kam es zudem zu Solidarisierungsaktionen. Zwölf Personen mussten durch Zurückdrängen daran gehindert werden, die Festnahme zu stören.

In Egestorf erhielt die Polizei um 23.10 Uhr einen Hinweis auf einen Täter, der aus einer Wohnung heraus Signalmunition auf Passanten abgefeuert haben soll. Ein Tatverdächtiger wurde ermittelt und festgenommen. Dabei wurde der Mann leicht verletzt und durch den Rettungsdienst medizinisch versorgt.

Gegen 23.50 Uhr gab ein Mann in der Reitwallstraße mit einer Schusswaffe mehrere Schüsse in die Luft ab. Nachdem Einsatzkräfte den Tatverdächtigen angesprochen hatten, ergriff dieser die Flucht. Die Polizeibeamten konnten den Mann jedoch wenig später fassen und festnehmen. Dabei erlitt der Mann leichte Blessuren.

Im Laufe der Silvesternacht registrierte die Polizei im Bereich der hannoverschen Innenstadt und damit in der Verbotszone zum Mitführen beziehungsweise Abbrennen von Pyrotechnik mehrfach Verstöße gegen die geltenden Beschränkungen. Bereits gegen 22.55 Uhr wurde eine Person beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern beobachtet. Nach einem kurzen Fluchtversuch wurde der Tatverdächtige gestellt und festgenommen, weil gegen ihn ein Haftbefehl vorlag.

In den ersten zwanzig Minuten des neuen Jahres füllte sich der Steintorplatz mit Menschen. Aus verschiedenen Personengruppen heraus wurden massiv Feuerwerkskörper abgebrannt und damit ebenfalls gegen die Beschränkungen verstoßen. Mit einem erhöhten Kräfteaufgebot gelang es der Polizei, die Lage zu beruhigen. In der Folge wanderte ein Großteil der Personen wieder ab. Zeitgleich beobachteten Kräfte, wie im Bereich Lange Laube ein sogenannter Polenböller gezündet wurde. Sechs Tatverdächtige wurden gestellt und durchsucht. Dabei stießen die Polizeibeamten auf 100 weitere dieser gefährlichen und in Deutschland nicht zugelassenen Feuerwerkskörper. Da sich die Personen vor Ort nicht ausweisen konnten, mussten sie mit zur Dienststelle. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnten sie wieder gehen.

Kurz nach Mitternacht wurden auf dem Kröpcke und in der Joachimstraße jeweils Schüsse aus Schreckschusswaffen abgegeben. Beide Waffen wurden durch Einsatzkräfte in einem Mülleimer beziehungsweise unter einem Auto liegend gefunden und sichergestellt. Insgesamt drei Tatverdächtige wurden durch das schnelle Eingreifen der Kräfte innerhalb weniger Minuten ermittelt.

Gegen 0.30 Uhr erhält die Polizei in Ronnenberg einen Hinweis auf eine durch eine Böllerdetonation schwer verletzte Person. Vor Ort stellt sich heraus, dass ein 46 Jahre alter Mann im Bereich "Am Salzgarten" einen Böller in eine Metalleinsteckhülse legte und anzündete. Durch die Wucht der Explosion wurden Metallteile der Hülse herausgesprengt und umhergeschleudert. Diese verletzten den Mann so schwer, dass er in einem Krankenhaus notoperiert werden musste.

Seine Ehefrau sowie der neun Jahre alte Sohn des Mannes wurden bei der Explosion nicht verletzt.

Um 0.45 Uhr wurde ein kleiner Brand im Bereich der Lister Straße/Lister Platz festgestellt. Im Laufe des folgenden Einsatzes wurden Polizeibeamte wiederholt mit Pyrotechnik beschossen. Im weiteren Verlauf wurden aus einer rund 100 Personen zählenden Menschenmenge auch Passanten sowie vorbeifahrende Pkw mit Feuerwerkskörpern attackiert, sodass sich die Polizei dazu entschied, den Lister Platz komplett zu räumen. Mittels Polizeikette wurden die betreffenden Personen schließlich zurückgedrängt, so dass sich die Lage im selben Atemzug beruhigte.

Um 1.50 Uhr kam es auf dem Kronsberg in Berenbostel zur Behinderung eines Einsatzes der Feuerwehr durch eine Barrikade auf der Straße. Zudem wurden die Retter gezielt mit Flaschen beworfen. Beim Eintreffen der Polizei waren die Täter bereits geflüchtet. Verletzt wurde niemand. Auch in Laatzen, im Bereich Kronsberg und der Lister Meile kam es im Verlauf der Silvesternacht vereinzelt zu Bewurf und Beschüssen von Einsatzkräften mit Pyrotechnik beziehungsweise Glasflaschen. Im Stadtteil Limmer wurden zwei Einsatzfahrzeuge durch den Bewurf mit unbekannten Gegenständen beschädigt.

"Nachdem die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt verhaltener ausgefallen sind, hat es in der vergangenen Silvesternacht wieder deutlich mehr Menschen zum Feiern nach draußen in die unterschiedlichen Örtlichkeiten der Stadt und Region gelockt", zog Polizeioberrat Dominik Rittel, der den Schwerpunkteinsatz leitete, Bilanz. Das Einsatzkonzept der Polizeidirektion Hannover habe sich genau an dieser Annahme einer Vielzahl von Leuten im öffentlichen Raum und damit auch einer Fülle an Einsatzanlässen orientiert. Die vorläufige Bilanz der vergangenen Nacht bestätigte diese Annahme. "Mein Dank gilt den Einsatzkräften, die niedrigschwellig einschritten und dort hineilten, wo sie gebraucht wurden als auch der weit überwiegenden Mehrheit der Bürger, die besonnen das neue Jahr begrüßt haben", erklärte Dominik Rittel.