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1.700 niedersächsische Kräfte helfen in Rheinland-Pfalz im Einsatz

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius.

Region. Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, hat heute Nachmittag zurückkehrende Einsatzkräfte der Feuerwehren der Region Hannover im Feuerwehrzentrum Neustadt am Rübenberge begrüßt und sich stellvertretend für alle Helfer bei ihnen bedankt. Die ersten niedersächsischen Kräfte sind heute nach 48 Stunden Dauereinsatz zurückgekehrt.

In den von der Hochwasserkatastrophe besonders heftig betroffenen Krisengebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind aktuell (19. Juli, 14 Uhr) insgesamt rund 1.700 niedersächsische Kräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei und DLRG im Einsatz. Fünf Kräfte haben sich während des Einsatzes leicht verletzt, können aber weiterhin ihren Dienst versehen. Das Kompetenzzentrum Großschadenslagen (KomZ) im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, das im Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) in Celle den Einsatz der Kräfte koordiniert und organisiert, hat aktuell weitere Hilfsangebote an Rheinland-Pfalz unterbreitet. .

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „In solchen Ausnahmesituationen zeigt sich, wie wichtig die enge föderale und im besten Sinne des Wortes kameradschaftliche Zusammenarbeit im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist. Ich möchte mich bei allen, die sich auf den Weg gemacht haben oder noch machen werden, für das Geleistete bedanken! Solch außergewöhnliche Schadensereignisse können nur mit einem hohen Kräfte- und Mittelansatz bewältigt werden.

Aus diesem Grund bin ich sehr froh, dass wir mit Einheiten unseres leistungsfähigen niedersächsischen Brand- und Katastrophenschutzes in den Schadensgebieten einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten können. Wir werden die Lage genau analysieren, einschließlich möglicher Mängel oder Fehlentwicklungen, um auch in Zukunft in Niedersachsen für die wachsenden Herausforderungen bestmöglich aufgestellt zu sein. Ich werde dazu auch eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe einrichten und alle betroffenen Ressorts sowie den Landesbeirat Katastrophenschutz kurzfristig einladen. Wir sind gut aufgestellt, aber der Klimawandel wird uns weiter herausfordern. Deshalb müssen uns die schlimmen Ereignisse – in diesem Ausmaß – auch eine Warnung sein, aus denen wir lernen müssen.“

Zur Debatte um unzureichende Warnungen durch den Bund sagt Pistorius: „Der Bund ist hier eindeutig in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass ein bundesweit funktionierendes, flächendeckendes Warnsystem wieder installiert wird. Wir müssen künftig aufgrund des Klimawandels vermehrt mit solchen extremen Wetter- und Katastrophenszenarien rechnen. Da wird der Bund seiner Verantwortung nicht gerecht, wenn er lediglich eine Einmalzahlung von 90 Millionen Euro leistet. Wir brauchen ein einheitliches Warnsystem, das störungsresistent ist und auch dann funktioniert, wenn das Stromnetz zusammenbricht. Wir brauchen neben den digitalen Systemen auch wieder mehr Alarmsirenen – meinetwegen auf jedem Schuldach. Und wir brauchen eine Kampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung, die oft schlicht nicht mehr weiß, wie man sich in Gefahrensituationen verhält. Ich denke da sofort an Japan, wo jedes Kind bereits in der Schule lernt, was es bei einem Erdbeben oder einer Flut zu tun hat.“