Anzeige
Anzeige
Anzeige

Weihnachtsbeleuchtung auf der Kippe und kein Warmbadetag im Deisterbad – Stadt spart Energie

Bürgermeister Henning Schünhof.

Anzeige

Barsinghausen. Die Energiekrise und die damit verbundenen Kosten zwingen auch der Barsinghäuser Stadtverwaltung Sparmaßnahmen auf. Darüber hinaus gilt seit September in Deutschland eine bundesweite Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung. Maßgeblich hält sich die Verwaltung an Vorgaben aus einer Liste, die durch den Niedersächsischen Städtetag an Kommunen verteilt wurde.

Anzeige

Ende Juni richtete die Verwaltung daher eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe ein, die sich regelmäßig alle vierzehn Tage trifft. Es wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, der stets aktualisiert wird und mit anderen Kommunen abgeglichen und durch Vorschläge von kommunalen Spitzenverbänden ergänzt wird. Die Verwaltung stimmt sich bei den Maßnahmen auch mit betroffenen Stellen, oder externen Gruppen ab, und kontrolliert die umgesetzten Maßnahmen.

Doch welche Maßnahmen hat die Verwaltung bereits umgesetzt? Als kurzfristige Maßnahmen hat die Stadtverwaltung schadhafte Thermostate in seinen Liegenschaften ausgetauscht und in öffentlichen Gebäuden wird nur noch auf eine Temperatur von 19 Grad geheizt. Die Heizungssteuerungen wurden hinsichtlich des Nutzungsverhaltens überprüft, Durchlauferhitzer vom Netz genommen und Zeitschaltuhren optimiert. Die Mitarbeiter der Stadt sind kontinuierlich auf der Suche nach weiteren Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu senken. „Man kann die aktuelle Energiemangellage als einen Booster für Einsparpotentiale sehen, ähnlich wie Corona ein Booster für die Digitalisierung war“, so Bürgermeister Henning Schünhof zu den nun umgesetzten Maßnahmen. Auch Bürozeiten über das normale Maß hinaus, sollen reduziert werden.

Auch das Deisterbad ist von den Energiesparmaßnahmen betroffen. So wurde der Warmbadetag abgeschafft und die Wassertemperatur abgesenkt. Darüber hinaus zusammen mit den Stadtwerken geprüft, welche Einsparpotentiale es noch im Deisterbad gibt. Vereine und die Feuerwehren wurden ebenfalls darauf sensibilisiert Energie einzusparen. Jeder in den städtischen Liegenschaften ist dazu angehalten, jede Einsparmöglichkeit zu nutzen.

Aktuell erarbeitet die Verwaltung eine Beschlussvorlage, die in den kommenden Sitzungsverlauf eingebracht werden soll. Hier sollen dem Rat dann konkret ausgearbeitete Maßnahmen vorgestellt werden, die über ein Einfaches „Licht aus“ hinausgehen, so der Bürgermeister. Teilweise ist ein simples „Licht aus“, bei z.B. der Straßenbeleuchtung nicht ohne weiteres möglich, da technische Sachstände geprüft, aber auch versicherungstechnische Belange (Verkehrssicherheit) geprüft werden müssen. Auch der Verzicht auf „Schönheitsbeleuchtung“, wie z.B. Weihnachtsbeleuchtung, soll durch die Politik gemeinsam beschlossen werden. Auch die Einschränkung, oder die Schließung, von öffentlichen Einrichtungen bei bestimmten Situationen sind für die Beschlussfassung in der Diskussion.

Langfristig soll dann ein Sanierungsfahrplan für Gebäude aufgestellt werden und Energieverbraucher auf den aktuellen Stand gebracht werden. „Bei der Straßenbeleuchtung haben wir noch Metalldampflampen, die müssten dringend auf LED umgerüstet werden“, erklärt der Bürgermeister, „Die modernen Lampen können auch gezielt gedimmt werden.“ Auch weitere Photovoltaikanlagen sollen auf städtischen Gebäuden installiert werden. Doch nicht nur die Energiegewinnung soll im Vordergrund stehen, sondern auch die Wärmegewinnung aus alternativen Quellen.

Bei allen guten Ansätzen, müsse aber auch die finanzielle Machbarkeit der Maßnahmen geprüft werden, so der Bürgermeister, „Wir drehen an vielen kleinen Rädchen in diesem Bereich.“