Barsinghausen/Hannover. Am Montag fand am Landgericht nicht nur der Prozess zum Unfall Kirchdorfer Rehr statt, es wurde auch der versuchte Mord von zwei Jugendlichen an einer 14-Jährigen untersucht. Für den Kirchdorfer Rehr war es mit der Urteilsverkündung der letzte Prozesstag, der versuchte Mord hatte seinen Prozessauftakt.
Die minderjährigen Angeklagten sollen im Oktober 2022 nach einem Streit mit der Geschädigten, auf einem etwa fünf Meter hohen Parkhausdeck an der Rehrbrinkstraße in Barsinghausen versucht haben, die Geschädigte durch vermehrtes gemeinsames Schubsen und Packen an den Schultern über die Brüstung zu schubsen, um dadurch an deren Handy zu gelangen (wir haben berichtet). Nachdem der Geschädigten zunächst die Flucht aus dem Parkhaus gelungen sei, sollen die Angeklagten sie aufgefunden und sie geschlagen und getreten haben, bis sie das Handy an die Angeklagten herausgegeben habe.
Haupttäterin in Untersuchungshaft
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Hannover hatten im November 2022 Ermittlungen wegen versuchten Totschlags und wegen schwerer räuberischer Erpressung eingeleitet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover wurde durch das Amtsgericht Wennigsen ein Untersuchungshaftbefehl gegen die Haupttäterin erlassen. Die Polizei suchte Zeugen des Vorfalls.
Da die Verhandlung nicht öffentlich war, durften keine Zuschauer beiwohnen. Auch die Pressesprecherin des Landgerichts durfte daher keine Einzelheiten weitergeben. Klar ist hingegen nur, dass es für die polizeibekannte 16-jährige Haupttäterin noch dicker kommt.
Körperverletzungen, Diebstähle und Sachbeschädigungen
So wurden der Sprecherin Annika Osterloh nach, weitere Vorfälle gegen die Jugendliche bekannt und dem Verfahren angehängt. Sie muss sich wegen weiterer Körperverletzungen, Diebstahl und Sachbeschädigung verantworten.
Die nicht öffentliche Hauptverhandlung gegen die beiden Angeklagten begann am 17. April im Landgericht Hannover. Fortsetzungstermine gehen bis Anfang Mai.