Tierschutzverein saniert das Katzenhaus für 70.000 Euro

Zur energetischen Sanierung des Katzenhauses gehört laut Wildhagen der Einbau neuer Fenster und Türen sowie eines neuen Fußbodens. "Außerdem lassen wir im großen Katzenraum zwei kleinere Bereiche abtrennen, damit sich die ausgeprägten Einzelgänger aus dem Weg gehen können. Sonst leiden die Tiere unter großem Stress", erläutert die Schriftführerin des Vereins.

Hinzu kommt eine neue Unterteilung des Katzen-Außengeheges. Vorstandsmitglied Heinz Oppermann, als Beisitzer zuständig für die Bauvorhaben des Vereins, rechnet mit Kosten von rund 70.000 Euro. Bis Mitte September sollen laut Oppermann die Arbeiten im und am Katzenhaus abgeschlossen sein.

Aber der Tierschutzverein hat noch mehr vor: Um mehr Platz für das Kleintierhaus zu schaffen, soll das Gelände im Westen einen zusätzlichen Außenbereich mit drei Voliéren á sechs Quadratmeter erhalten. "Derzeit holen wir die Firmenangebote ein. Vielleicht können wir dieses Vorhaben noch 2024 beginnen", sagt Andrea Wildhagen. Schließlich müsse der Verein seine Infrastruktur im Tierhein darauf ausrichten, bei Notfällen gerüstet zu ein. Wenn etwa die Amtsveterinäre dazu gezwungen sind, Tiere zu beschlagnahmen und neue Unterkünfte für diese Tiere zu finden.

Ständige Anfragen hat der Verein auch von Hundebesitzern aus dem gesamten Bundesgebiet, die ihre Hunde aus verschiedenen Gründen abgeben wollen. "Nahezu jeden Tag melden sich Menschen bei uns, die sich einen Hund zugelegt haben und nun merken: Das war falsch, mit dem Tier bin ich überfordert", berichtet Vorstandsmitglied Marion Tellermann, die sich als Beisitzerin hauptsächlich im die Hundebetreuung kümmert. Häufig seien es Tiere, die während der Corona-Pandemie angeschafft wurden und nun von ihren Haltern wieder abgegeben werden sollen.

Darüber hinaus sei es momentan schwierig, die Tiere aus dem Hundehaus sowie aus den privaten Pflegestellen an neue Herrchen oder Frauchen weiterzuvermitteln. "Die Nachfrage ist mau. Vor allem alte und große Hunde haben es schwer. Die Leute wollen lieber junge und niedliche Tiere haben", macht Marion Tellermann deutlich. Besonders dringend suche der Verein derzeit ein neues Zuhause für den 14-jährigen Mischlingsrüden Avant, der sehr menschenbezogen ist. "Er liebt Wasser, langsame Spaziergänge, Leckerlies -  und viel Zuwendung", erklärt Tellermann.

Auch das Team im Katzenhaus ist stets bemüht, die tierischen Bewohner an neue Besitzer zu vermitteln. Auf der Suche sind zum Beispiel der dreijährige Kater Balou und seine gleichaltrige Freundin Belinda. Die beiden Samtpfoten leben seit knapp einem Jahr im Tierheim, nachdem sie aus einem Animal Hoarding-Haushalt mit vielen Tieren herausgeholt wurden. Beide Tiere sind sehr verschmust und anhänglich - und werden nur gemeinsam an eine Wohnungshaltung möglichst mit abgesichertem Balkon oder Garten abgegeben. "Balou ist ein sanfter Kuschelbär, während sich Belinda immer erst an fremde Menschen gewöhnen muss", erläutert die stellvertretendeTierheimleiterin Verena Daugs.

Zehn Katzen haben zurzeit ein Quartier im Katzenhaus gefunden, hinzu kommen einige private Pflegestellen. In zwei Tagesschichten kümmern sich vormittags und nachmittags insgesamt 32 Helfer und Helferinnen um die Tiere - Füttern, Katzentoilette reinigen, Wäsche machen und vieles mehr. "Das ist eine Menge Arbeit, damit es unseren kleinen Tigern gut geht", sagt Astrid Oehmsen aus Garbsen, die seit rund zwei Jahren zum ehrenamtlichen Katzenhaus-Team gehört. Warum? "Mir liegt es sehr am Herzen, dass die Tiere hier ein gutes Zuhause haben", erklärt die Helferin.

Auskünfte zum Verein und zu dessen Arbeit gibt es online auf www.tierschutzverein-barsinghausen.de.