Goltern. Der Stadtentwässerungsbetrieb Barsinghausen (SEW) lässt aktuell den Schmutzwasserhauptsammler in der gesamten Ortsdurchfahrt Goltern sanieren. Für den SEW und Goltern ist das gewählte Verfahren nichts Neues, aber der Kunststoffschlauch bleibt im Untergrund verborgen. Bereits im 1. Bauabschnitt von der Bundesstraße 65 bis zum Gruppenklärwerk Nordgoltern im Jahre 2022 wurde das Verfahren vorgestellt und die provisorische Abwasserleitung in 4,50 Metern Höhe erstmals hier aufgebaut. Jetzt ist die Hauptstraße im Abschnitt Eckerder Straße bis Mindener Straße betroffen.
Bei der aktuellen Baustelle heißt es: Schlauch statt offener Kanalbau, Teilsperrung statt Vollsperrung. Denn bei offener Kanalbauweise wie im Jahr 1968 hat es auf der ganzen Ortsdurchfahrt eine unvermeidbare Vollsperrung wegen der Errichtung des neuen Schmutzwasserkanal gegeben. Dieser Zustand bleibt allen Bürgerinnen und Bürgern und den Gewerbetreibenden jetzt erspart.
Per Kanal-TV wurden Schäden dokumentiert, die eine Sanierung erforderlich machen. Das sind in erster Linie Verschleiß, Undichtigkeiten, unter Umständen Rohrbrüche oder schlimmstenfalls verbotene Regenwassereinleitungen. Der SEW muss als Betreiber sicherstellen, dass Abwasser nicht in den Untergrund austritt oder sogenanntes Fremdwasser in die Kanalisation eindringt, was negative Auswirkungen auf den Betrieb von Pumpwerken und dem Gruppenklärwerk hätte. Vor diesem Hintergrund wurde intensiv geplant und die Baumaßnahme danach öffentlich ausgeschrieben. Jetzt wird – nach der Inbetriebnahme des Provisoriums – über eine Länge von 1,5 Kilometern abschnittsweise ein Schlauch durch den Kanal gezogen, der unter Verwendung von UV-Licht aushärtet. Der sogenannte Inliner legt sich glatt an die Rohrwand an und kann sowohl Kurven als auch kleine Sprünge bewältigen. Im Ergebnis gibt es eine Sanierung mit geringeren Störungen der heute viel höheren Verkehrsdichte als noch 1968.
Für die Bürger und den Stadtentwässerungsbetrieb verbleibt nach der Baumaßnahme ein sanierter Kanal, der mindestens weitere 50 Jahr Bestand hat. Immerhin handelt es sich bei diesem Kanal um den Hauptsammler mit einem Durchmesser von 800 Millimetern, der nahezu das gesamte Abwasser aus Barsinghausen zum Gruppenklärwerk Nordgoltern transportiert. Die aktuell durchgeführte Baumaßnahme beinhaltet aus Sicht des SEW das wirtschaftlichste und beste Verfahren für die Gebührenzahler und die Gewerbetreibenden der Stadt.
Weitergehende Informationen, zum Beispiel die Präsentation der Bürgerversammlung vom 25.06.2024, sind auf der Homepage des SEW einsehbar. Bei Fragen können sich Interessierte an Sina Lohmann vom Stadtentwässerungsbetrieb Barsinghausen telefonisch unter (05105) 527729 wenden.