Barsinghausen. Die neue Krippe an der Wilhelm-Heß-Straße nimmt ihren Betrieb auf. Fast genau ein Jahr zuvor, am 26. April 2021, war der erste Spatenstich gesetzt worden. Die letzten Arbeiten an dem Neubau sind auf der Zielgeraden und auch das Personal für die neue Einrichtung steht schon in den Startlöchern. Insgesamt 30 Jungen und Mädchen sollen dort fortan in zwei Gruppen betreut werden. „Wir haben damit einen weiteren Baustein unseres Kita-Nothilfeplanes an den Start gebracht“, freut sich Bürgermeister Henning Schünhof. In den nächsten Wochen steht den Worten von Claudius Reich zufolge die Eingewöhnungsphase für die Krippen-Kinder an.
„Die Namenswahl gefällt mir sehr gut“, so der Bürgermeister, „´Traumfänger` ist ja auch etwas, was sehr gut in das Weltbild von kleinen Kindern passt.“ Die Standortwahl der Krippe direkt an der Wilhelm-Heß-Straße sei sicherlich der Not geschuldet, dass die Stadt schnell viele Betreuungseinrichtungen auf freien Grundstücken erbauen musste. Trotzdem könne man nun glücklich darüber sein, dass auch mit etwas Verzögerung, nun keine Containerlösung errichtet wurde, sondern ein vollwertiger Holzbau, erklärte der Bürgermeister. Dieser soll mindestens dem KfW55 Standard entsprechen und sei im Bau und Betrieb nachhaltig.
Die Kosten für den Neubau an der Wilhelm-Heß-Straße belaufen sich nach Angaben von Objektmanager Bora Kansu aus dem Gebäudewirtschaftsamt auf rund 1,56 Millionen Euro. „Die Einrichtung ist in Fertigmodulbauweise erstellt worden und verfügt unter anderem über eine Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage mit dazugehöriger Photovoltaikanlage“, führt Bora Kansu aus. Zudem sei vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eine entsprechende Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut worden. „Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle hat den Einbau der Lüftungsanlage mit rund 80 Prozent der Herstellungskosten gefördert“, ergänzt der Objektmanager. Angesichts der Hinweise von den Anwohnern werde in den nächsten Wochen von der Verwaltung noch überprüft, ob und wie die Anlage auf dem Dach der neuen Kita noch baulich verändert werden könne, fügt Bürgermeister Henning Schünhof an. Auch ein Zaun zur Straße soll, wenn lieferbar, noch nachgerüstet werden.
Die Parkplatz- und Verkehrssituation wird auch noch Thema bleiben. Bürgermeister Schünhof erklärte, dass die Verwaltung hier mit der Landesverkehrsbehörde in Kontakt sei. Vorschnelle Lösungen wird es aber auf Hinblick der ohnehin geplanten Sanierung der L390 wohl nicht geben.
Parallel zur Eingewöhnungsphase werden die Mitarbeiter in den kommenden Wochen das Betreuungskonzept für die neue Einrichtung erarbeiten. „Das Team hat sich bereits im Vorfeld der Eröffnung kennengelernt und erste Schritte bei der Erarbeitung unternommen“, sagt Claudius Reich. Das Team besteht aus acht Mitarbeiterinnen und einer Praktikantin, erklärt Leiterin Denise Mußmann.
Mit dem Startschuss für die neue Krippe an der Wilhelm-Heß-Straße ist die mittlerweile fünfte Einrichtung des Kita-Nothilfeplanes eröffnet worden. „Wir haben mit diesem Programm und der parallelen Initiative für mehr Kinderbetreuung in Barsinghausen in den vergangenen drei Jahren bereits knapp 200 Plätze in neuen Einrichtungen geschaffen. In den kommenden Monaten werden wir noch drei weitere Kitas mit noch einmal 125 Plätzen an den Start bringen“, blickt der Verwaltungschef voraus. Da in dieser Zeit auch einige Großtagespflegen in Barsinghausen eröffnet worden sind, „hat sich das Betreuungsangebot enorm erweitert und an Qualität gewonnen“, sagt Henning Schünhof abschließend.