Barsinghausen. Fair gehandelte Waren aus Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas prägen das Sortiment im Eine-Welt-Laden in Barsinghausens Innenstadt. Seit November 1983 betreibt der Trägerverein dieses kleine Ladengeschäft auf wenigen Quadratmetern – und mit großem Erfolg. Denn seit der Vereinsgründung drei Jahre zuvor gingen aus Verkaufsüberschüssen und Mitgliedsbeiträgen bislang rund 679.000 Euro zur Unterstützung an soziale Projekte in der sogenannten Dritten Welt. Allein im laufenden Jahr 2024 schüttet der Welt-Laden eine Summe von 5.000 Euro aus. Empfänger sind die Schülerhilfe und die Frauen-Organisation Graif im Senegal sowie Volksküche und Schulausbildung in Bolivien.
Zunächst bezog der im Juni 1980 gegründete Trägerverein im Jahr darauf eine ehemalige Schusterwerkstatt an der Marienstraße. Zum Warensortiment gehörten damals insbesondere Kaffee, Honig und Jutetaschen. „Aber dieser erste Standort war leider sehr abgelegen. Darum suchten wir neue und zentraler gelegene Räume“, berichtet das langjährige Vorstandsmitglied Christian Röver, der seit 1981 dem Verein angehört und vor 16 Jahren den ersten Vorsitz (erneut) übernommen hat.
Im ehemaligen Volksbank-Tresorraum fand der Welt-Laden eine neue Bleibe mitten in der Fußgängerzone. „Hier werden wir von den Menschen wahrgenommen. Die Laufkundschaft spielt auch bei uns im Warenverkauf eine wichtige Rolle“, sagt Röver und verweist auf viele Stammkunden. Trotz der beengten und überschaubaren Platzverhältnisse könne er ich keine bessere Alternative in der Marktstraße vorstellen.
Um den Geschäftsbetrieb kümmern sich rund 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Laut Röver bilden Menschen im gehobenen Seniorenalter den Hauptanteil. „Unterstützung für den Verkauf können wir auf jeden Fall sehr gut gebrauchen“, betont der Vorsitzende.
Das Sortiment im Eine-Welt-Laden hat sich im Lauf der Jahre stetig verändert. Waren in den Anfangsjahren vor allem Kaffee, Tee, Honig und Gewürze sowie kunstgewerbliche Dinge wie etwa Holzartikel, Schmuck, Taschen und Körbe gefragt, so hat sich das Verhältnis beim Umsatz deutlich zugunsten einer breiten Palette von Lebensmitteln gewandelt. Großer Beliebtheit erfreut sich unter anderem der Barsinghausen-Kaffee. „Den gibt es seit 20 Jahren. Der Kaffee stammt aus Peru und wird beim Importeur Globo in Beckedorf geröstet. Eine echte Umsatzsäule“, erläutert Christian Röver.
Stark nachgefragt seien zudem die teils ungewöhnlichen Schokoladen-Kreationen der Firma Zotter aus Österreich. Zudem habe der Laden eine Fair-Afric-Schokolade im Sortiment, die komplett in Ghana hergestellt werde und somit eine hohe Wertschöpfung vor Ort ermögliche. Weiterhin gehören zum Beispiel fair gehandelte Aufstriche, Kekse, Tee, Fruchtgummi, Gewürze, Weine sowie Kunsthandwerk zum Sortiment.
Auf die (Vor-)weihnachtszeit bereitet sich der Eine-Welt-Laden ebenfalls vor. Kurz vor Ende November sind nach Angaben von Röver unter anderem Adventskalender, weihnachtliche Schokoladen, Baumschmuck und weitere Geschenkartikel im kleinen Ladengeschäft direkt neben dem Bücherhaus am Thie erhältlich.
Der Eine-Welt-Laden in der Marktstraße 14 öffnet dienstags bis samstags von 10 bis 13 Uhr sowie montags, dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr. Auskünfte gibt es online auf www.eine-welt-laden-barsinghausen.de.