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Deisterwiesel Schulis übernachten im Wisentgehege 

Waldkindergarten auf Tour im Wisentgehege. Foto: Privat.

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Barsinghausen. Große Aufregung herrschte bei den sechs angehenden Schulkindern der Deisterwiesel. Ihr großes Übernachtungsabenteuer zum Abschluss ihrer Kindergartenzeit im Waldkindergarten sollte starten. Zum zweiten Mal haben sich die "Großen" entschieden, ihre Schlafnacht im Wisentgehege beim Mittsommernachtsfest zu verbringen.

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Da wurden im Vorfeld gespannt Pläne geschmiedet. Was muss man eigentlich für eine Nacht im Freien so alles einpacken? Wer schläft mit wem in einem Zelt? Was soll gegessen werden? All das wurde in einer Schuli-Konferenz abgestimmt und beschlossen.

Und dann war der große Tag da! "Gar nicht so einfach, auch alles Besprochene einzupacken. Die Kofferraumklappen jedenfalls waren nur noch mit ordentlich Schwung zu schließen. Voll beladen mit Zelten, Isomatten und anderem Reisegepäck, und natürlich den aufgeregten Schulkindern, gings dann schließlich los Richtung Wisentgehege. Dort angekommen musste alles wieder ausgeladen und geschickt auf die irgendwie viel zu klein erscheinenden Bollerwagen verladen werden. Angekommen am Schlafplatz hieß es: Zelte aufbauen! Gar nicht so einfach inmitten von "Schulis", die gerade einem Sack voll Flöhen glichen. Dann auch noch ein Zeltstangenbruch! Jetzt nur die Nerven bewahren!" berichten die Organisatoren.

Aber so schnell haut es erfahrene Walderzieher nicht um und somit standen schließlich alle Zelte. Auch der Bruch konnte mit Pflastern wenigstens halbwegs versorgt und ausgeglichen werden. So bezogen dann die Deisterwiesel ihr Nachtlager. Aber ans Schlafen wurde noch lange nicht gedacht.

Nach einem zünftigen Abendessen mit Bratwurst und Brezeln ging es auf Erkundungstour. Die Wildschweine mit ihren Frischlingen ließen alle Herzen höherschlagen. Ganz nah konnten die Waldkinder ihre sonst für sie immer so unsichtbaren Mitbewohner betrachten. Aus dem Adlerhorst schauten neugierig ein paar Jungvögel und ein Otter badete genüsslich in seinem kleinen Bachlauf. Sogar die Wildkatze schlich im hohen Gras umher und ließ sich einen kleinen Augenblick sehen. Natürlich ließ auch das Wolfsgeheul nicht lange auf sich warten. Gespannt beobachteten die Kinder die zu der Zeit sehr aktiven Wölfe. Eigentlich wollten zwei Jungs im Vorfeld am liebsten im Wolfsgehege schlafen. Sie waren aber nun doch ganz froh, von diesem Plan Abstand genommen zu haben. Es wurde jetzt nämlich dämmrig und ein bisschen unheimlich war das Heulen ja doch, auch wenn die Polarwölfe sehr kuschelig aussahen.

Nun nahte ein Highlight der Übernachtung. Am Duellplatz startete erst eine Hütehundeshow, die die Kinder sehr faszinierte. Die Laufenten, die einfach nicht in ihr Nachtlager wollten, sorgten für laute Lacher und viel Beifall.

Im Anschluss folgte ein weiteres Highlight: Alle Deisterwiesel durften für den großen Fackelumzug eine Fackel entzünden. Das kostete echt Mut. Aber die Deisterwiesel “Schulis" sind ja mit allen Wassern gewaschen, nach drei oder vier Jahren im Wald. So trug jeder schließlich stolz sein Licht im Fackelzug. Was für ein wundervoller Anblick! Ein Lichterstrom bewegte sich, wie ein leuchtender Fluss, durchs Wisentgehege und die Deisterwiesel waren ein Teil davon. Durchhaltevermögen war nun auch gefragt, denn der Weg ging ein ganzes Stück durch das dunkle Wisentgehege. Als alle Fackeln gelöscht waren, begleiteten die Kinder einige Glühwürmchen zur Feuershow. Gebannt verfolgten sie das Treiben der Feuerkünstler und die Filmkameras wurden zum wiederholten Mal gezückt, um noch einige Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen.

Im Anschluss zogen die Deisterwiesel nun tatsächlich Richtung Nachtlager und nach einer kurzen Stärkung am Lagerfeuer gings zum Zähneputzen. Dort stieg die Spannung noch einmal als es plötzlich im Gebüsch raschelte und schließlich ein Elch neugierig seine Nase Richtung Zaun reckte. Nein! Die Kids haben ihm nicht auch die Zähne geputzt. Aber lustig war es schon, neben Elch und bei Wolfsgeheul seine Abendwäsche zu verrichten.

Nun war es aber wirklich Zeit in die Schlafsäcke zu kriechen. Mitternacht war längst vorbei als alle Deisterwiesel, erfüllt von ihren Erlebnissen, in den Schlaf sanken. Nur die Frösche und einige Rehe waren noch zu hören und ab und zu ein Schnarchen aus den Nachbarzelten. Nach einer doch sehr kurzen Nacht krabbelten am nächsten Morgen alle aus den Zelten. Es wartete nun ein leckeres Frühstück, bei schönstem Sonntagswetter. Frisch gestärkt gings dann zum Ausgang des Wisentgeheges, wo die Eltern ihre kleinen Abenteurer glücklich in Empfang nahmen. "Wir wünschen unseren Schulkindern Luke Sporleder, Fynn Scherer, Lenja Meyer, Titus Wente, Elise Tessmer und Mathilda Bertram nun einen guten Start in ihre Schulzeit mit viel Mut, Naturverbundenheit und Abenteuerlust im Herzen!" grüßt zum Abschied das Waldkindergarten-Team.